Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Oesterdiekhoff, Georg W. |
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Titel | Modernisierung und Zukunftschancen der Gesellschaften. Der Beitrag der Zivilisationstheorie und der strukturgenetischen Soziologie zur Prognose sozialen Wandels. Gefälligkeitsübersetzung: Modernization and future opportunities of societies. The contribution by civilization theory and structure-genetic sociology towards prognosis of social change. |
Quelle | Aus: Tiberius, Victor (Hrsg.): Zukunftsgenese. Theorien des zukünftigen Wandels. Wiesbaden: Springer VS (2012) S. 179-197
PDF als Volltext |
Reihe | Research |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-531-17675-8 |
DOI | 10.1007/978-3-531-93327-6_9 |
Schlagwörter | Zukunftsperspektive; Gesellschaft; Entwicklungspsychologie; Kognitive Entwicklung; Differenzierung; Menschheit; Frieden; Demokratie; Weltgesellschaft; Zivilgesellschaft; Zivilisation; Funktion (Struktur); Komplexität; Modernisierung; Theorie; Zukunft; Elias, Norbert |
Abstract | "Der Autor überprüft die von Elias formulierte Zivilisationstheorie sowie die vom Autor selbst vorangetriebene strukturgenetische Soziologie auf ihre Eignung als Theorien der Zukunftsgenese. Als einer der letzten 'klassischen' soziologischen Theoretiker stellt Elias einen Zusammenhang zwischen Psychogenese und Soziogenese her, d. h. er setzt die gesellschaftliche Entwicklung der gesamten Menschheit mit der geistig-psychologischen Entwicklung des einzelnen Menschen in dialektischer Weise parallel. Der Mensch der Vorneuzeit entsprach der geistigen Entwicklung eines (primitiven) Kindes, wohingegen wir uns heute als (rationalere oder eben: zivilisiertere) Erwachsene betrachten dürfen. Analog nehmen gesellschaftliche Institutionen an funktionaler Differenzierung und Komplexität zu. Die Zivilisationstheorie ist damit eine Theorie der Menschheits- bzw. Kulturgeschichte. Mit der zunehmenden Entwicklung kommt es auch zu einer zeitlichen Verlängerung der Zukunftsperspektive bei der individuellen und gesellschaftlichen Planung. Die strukturgenetische Soziologie sieht sich als Nachfolgerin der Zivilisationstheorie, kann jedoch sowohl theoretisch (Piagetian Cross-Cultural Psychology) auf neueren Erkenntnissen als auch auf empirischer Unterstützung aufbauen. Auch die strukturgenetische Soziologie geht von einem fortschreitenden Aufklärungs-, Rationalisierungs- bzw. Zivilisierungsprozess aus, der sich u. a. dadurch auszeichnet, dass (mystischer, aber auch religiöser) Glaube zugunsten der Wissenschaft zurückgeht. Am vorläufigen Ende dieser zeitlichen Entwicklung stünden ein humanistischen Werten verpflichteter, friedlicher Weltstaat mit einer demokratischen und pragmatisch statt ideologisch ausgerichteten Weltregierung und einer Weltwirtschaft ohne jeden nationalstaatlichen Protektionismus. Die Zukunft wird also, so beide Theorien, reifer und besser sein als die Vergangenheit und Gegenwart." (Autorenreferat). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2012/4 |