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Schulische Bedingungen der Entwicklung von politischem Wissen und demokratischen Einstellungen.
Quelle
Aus: Ludwig, Luise (Hrsg.); Luckas, Helga (Hrsg.); Hamburger, Franz (Hrsg.); Aufenanger, Stefan (Hrsg.): Bildung in der Demokratie. [Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft im März 2010 in Mainz]. 2. Tendenzen - Diskurse - Praktiken.Opladen u.a.: Budrich (2011) S. 261-275Verfügbarkeit
Reihe
Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)
Der empirische Beitrag basiert auf den Daten der externen Evaluation des BLK-Modellprogramms "Demokratie lernen und leben", die in den Jahren 2002-2008 am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt am Main durchgeführt wurde. Das Evaluationsdesign umfasste zwei große Fragebogenstudien, die an 170 am Programm beteiligten Schulen in den Jahren 2003 und 2006 realisiert wurden. Im vorliegenden Beitrag wurden zwei Fragestellungen verfolgt. Die erste Frage bezieht sich auf die schulischen Bedingungen des Erwerbs von politischem Wissen. Dabei wurde politisches Wissen in dieser Studie als Wissen über Grundwerte und Funktionen von Demokratie erfasst. Die zweite Frage befasst sich mit der Bedeutung des politischen Wissens in Bezug auf rechtsextremistische Einstellungen. Die zentrale Hypothese ist, dass politisches Wissen eine protektive Funktion hat: Je mehr die Schülerinnen und Schüler wissen, desto weniger tendieren sie zu rechtsextremistischen Einstellungen. In mehrebenenanalytischen Modellen wird überprüft, ob über das individuelle Wissen der einzelnen Schüler hinaus der politische Wissensstand der einzelnen Klasse oder der gesamten Schule einen protektiven Effekt auf die rechtsextremistischen Einstellungen der Schülerschaft hat. Die Analysen zum politischen Wissen ergeben einen signifikanten positiven Effekt des demokratischen Unterrichtsklimas in der Klasse, je demokratischer das Unterrichtsklima, desto höher der politische Wissensstand der Schülerschaft, und dies auch unabhängig von den individuellen Eingangsvoraussetzungen der Schülerschaft, der besuchten Klassenstufe und der besuchten Schulform, sowie in einer längsschnittlichen Perspektive auch unabhängig vom politischen Wissensstand auf Schulebene, welcher drei Jahre zuvor gemessen wurde. In Bezug auf rechtsextremistische Einstellungen erweist sich das politische Wissen der Schülerinnen und Schüler als erklärungskräftiger Prädiktor, je mehr die Schüler wissen, desto weniger tendieren sie zu rechtsextremistischen Einstellungen. Dieser Effekt zeigt sich auch als reiner Kontexteffekt auf der Ebene der Klasse. In Schulklassen mit einem höheren durchschnittlichen Niveau an politischem Wissen tendiert die Schülerschaft in geringerem Maße zu rechtsextremistischen Einstellungen. Die Ergebnisse werden hinsichtlich methodischer Aspekte und Praxisrelevanz kritisch reflektiert. (DIPF/Autor).
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Standortunabhängige Dienste
3-86649-373-8; 978-3-86649-373-5
Kuhn, Hans Peter; Buhl, Monika: Schulische Bedingungen der Entwicklung von politischem Wissen und demokratischen Einstellungen. .
3131374
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