Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Baumann, Marcel M. |
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Titel | Verabschiedung von den Opfern? Die namenlose Tragik des Friedens in Nordirland. Gefälligkeitsübersetzung: Saying goodbye to the victims? The nameless tragedy of peace in Northern Ireland. |
Quelle | Aus: Buckley-Zistel, Susanne (Hrsg.): Nach Krieg, Gewalt und Repression. Vom schwierigen Umgang mit der Vergangenheit. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (2011) S. 39-57 |
Reihe | AFK-Friedensschriften. 36 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-8329-6242-5 |
Schlagwörter | Begriff; Konfliktregelung; Vergangenheitsbewältigung; Bürgerkrieg; Friedenssicherung; Politischer Konflikt; Schuld; Opfer; Diskurs; Viktimisierung; Großbritannien |
Abstract | Da die Vergangenheitsbewältigung meist nach gewaltsamen Konflikten oder Diktaturen relevant wird, stellt sich die Frage, in welcher Beziehung sie zur Friedenskonsolidierung steht und welche Chancen und Herausforderungen sich hierdurch ergeben. Ein Aspekt, der in diesem Kontext eine besondere Beachtung findet, ist die Einteilung in Opfer- und Täter-Kategorien, die den meisten Versuchen der Vergangenheitsarbeit zugrunde liegen. Ist der Begriff "Opfer" jedoch überhaupt sinnvoll, so fragt der Autor im vorliegenden Beitrag, oder sollten wir uns davon verabschieden? Anhand der komplexen Nachkonfliktsituation in Nordirland stellt er dar, wie sich Opferhierarchien und Schuldzuweisungen kontraproduktiv auf eine konstruktive Bearbeitung der Vergangenheit auswirken. Anstelle von Autoviktimisierungsprozessen sollte nach seiner These die wechselseitige Anerkennung sowohl auf persönlicher als auch politischer Ebene treten. Vor allem im heutigen Nordirland, das sich weiterhin zwischen Krieg und Frieden befindet, sind Fragen über umstrittene Vergangenheit und Verantwortung große Stolpersteine für den Friedensprozess. Solange diese nicht gelöst werden, können Interpretationen der Vergangenheit gezielt für politische Zwecke instrumentalisiert und Konfliktlinien verstetigt werden. Dem entgegenzuwirken, ist nach Meinung des Autors die vorrangige Aufgabe von Vergangenheitsarbeit als Mittel der Friedenskonsolidierung in gespaltenen Gesellschaften. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2012/1 |