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Autor/inn/enWeigelt-Schlesinger, Yvonne; Flassig, Marco
Titel"Team 2011" - Aktivitäten für Mädchen im Vorfeld der Frauenfußball WM.
QuelleIn: Bewegungserziehung, 64 (2010) 3, S. 21-26Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN1726-4375
SchlagwörterFußball; Schulsport; Sportpädagogik; Sportspiel; Sportunterricht; Mädchen; Österreich
AbstractFolgende Sachverhalte sind für die Situation von Mädchen im Sportunterricht charakteristisch: häufig wenig geschulte Lehrerinnen und Lehrer, unzureichende Bedingungen und unterschiedlichen Vorerfahrungen der Schülerinnen mit dem Sportspiel Fußball. Lehrkräfte und auch die Trainerinnen und Trainer in den Vereinen erleben Fußball spielende Mädchen oft als ungeschickt, ihre Bewegungen als wenig zielführend, irgendwie nicht "fußballgemäß". Als Folge dieser negativen Einschätzung wird das Leistungsstreben dieser Mädchen nicht wahrgenommen und sie werden nicht ernsthaft gefordert. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass gerade ein auf die Bedürfnisse der Mädchen zugeschnittenes Fußballangebot in der Schule ein großes Potential beinhaltet. In Österreich ist Fußball im Sportunterricht für Mädchen noch ein Randthema, denn auch hier fehlt, meist aufgrund der nicht formal qualifizierten Leibeserzieher/innen, das Angebot. Dennoch ist die Teilhabe von Mädchen an der Fußballkultur insgesamt auf einem guten Weg, was die steigenden Mitgliederzahlen im Bereich der Mädchen und Frauen im DFB, aber auch im Österreichischen Fußball- Bund (ÖFB) anschaulich verdeutlichen. Die Frauenfußballweltmeisterschaft 2011 wird voraussichtlich für neue Impulse im Mädchen- und Frauenfußball sorgen. Gerade deshalb sollte dieses Großereignis auch im Schulsport nicht ignoriert werden. Diesbezüglich unterstützt der DFB den Fußball für Mädchen in den Vereinen und Schulen mit unterschiedlichen Maßnahmen auch schon im Vorfeld der WM 2011. So hat der DFB sich zum Ziel gesetzt, den Mädchenfußball in den Vereinen und in den Schulen zu stärken. Die Aktion "Schulfußball-Offensive" hat das Ziel, möglichst viele Kinder und Jugendliche für den Fußball an Schulen zu gewinnen und möglichst viele Kooperationen zwischen Schule und Verein anzustoßen. In diesem Rahmen gibt es bereits seit September 2008 unter www.dfb.de ein Mädchenfußballportal, das vor allem die Mädchen zwischen acht und 16 Jahren ansprechen soll. Hier gibt der DFB besonders Lehrerinnen und Lehrern Anregungen, wie sie die Sportart für Mädchen in der Schule besser zugänglich machen können. Zum Schuljahresbeginn 2009/2010 fiel der Startschuss für die Kampagne "Team 2011". Seitdem haben sich schon mehr als 6000 Schulen registrieren lassen. Das Vorhaben besteht aus vier unterschiedlichen Bausteinen mit fußballerischen Aktivitäten in den teilnehmenden Schulen. Die Lehrpersonen werden beispielsweise motiviert, eine Mädchenfußball-AG zu gründen. Wenn die Mädchen an der Sportart - über die AG hinaus - interessiert sind, können sie an einen in der Nähe angesiedelten Verein vermittelt werden. Auch die Schulen profitieren von den infrastrukturellen Bedingungen der Vereine, indem sie beispielsweise unterschiedliche Materialien (z. B. Bälle und Tore) und Räume (z. B. Plätze und Hallen) nutzen. Auch von gut ausgebildeten Trainerinnen und Trainern lernen die Mädchen und Leiterinnen und Leiter in den Fußball AGs. Als weitere mögliche Aktion wird angeregt, einen schulübergreifenden Tag des Mädchenfußballs zu veranstalten. Außerdem können Projekttage oder Projektwochen genutzt werden, um sich mit der Thematik Fußball für Mädchen auseinanderzusetzen. Die Teilnahme am Wettbewerb "Team 2011" ist für Schulen kostenlos. Sie erhalten vom DFB eine Welcome-Box u. a. mit einer Team 2011 Fahne, einem Fußball, einem Set von Markierungsleibchen sowie einigen WM-Give-Aways und mit weiterführenden Informationen zum Projekt. Als Anreiz locken Preise wie z.B. Eintrittskarten für WM-Spiele (http://team2011.dfb.de). Für die mehr leistungsorientierten Spielerinnen bietet die Schule die Möglichkeit, entweder in einem Jungenteam beim bundesweit organisierten Schulwettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" teilzunehmen, oder ein Mädchenfußballteam der jeweiligen Schule zu senden. Einer der wichtigsten Bausteine, um eine bedürfnisgerechte und geschlechtersensible Vermittlung des Fußballsports an Mädchen in der Schule zu gewährleisten, ist die Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen. In diesem Zusammenhang möchte der DFB in enger Zusammenarbeit mit seinen Landesverbänden und den zuständigen Schulbehörden die Lehrkräfte direkt in der Schule abholen, sie zum Fußball mitnehmen, um sie als kompetente und motivierte Multiplikatoren in den Sportunterricht zu entsenden (vgl. www.dfb.de). In einigen Landesverbänden werden bereits Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrpersonen durchgeführt. Zusätzlich wird die Verankerung des Mädchenfußballs in allen Lehrplänen und als Pflichtfach in der Sportlehrerausbildung angestrebt. Aufgrund der Forschungsergebnisse, ist es aber zunächst notwendig speziell die meist weiblichen Lehrkräfte in der Primarstufe, die Interesse am Fußball haben, zu qualifizieren. In diesem Zusammenhang wurde das Projekt "20.000plus" initiiert. Ziel dieser Initiative ist es, 20.000 Grundschul-Lehrkräfte fort- und weiterzubilden. Grundlage ist eine auf die Ausbildungskonzeption des DFB abgestimmte Broschüre. Sie beinhaltet eine Sammlung interessanter Sportstunden sowie leicht umsetzbare und altersgemäße Hilfen für die Praxis. Darüber hinaus bietet sie weiterführende Informationen rund um den Fußball in der Grundschule (u. a. einfache Spielregeln, Bewegungsgeschichten, Turnierplanung). Allerdings muss hierbei kritisch hinterfragt werden, ob geschlechtersensible Methoden in der Ausbildung zur Anwendung kommen. Denn, wenn Mädchen und Frauen mit Gewinn spielen lernen sollen, brauchen sie Angebote, die adressatengerecht auf sie zugeschnitten sind. Sie haben ein Recht auf Lehrkräfte und Trainerinnen, die sensibel auf ihre Stärken und Schwächen eingehen, die "weibliche" Bewegungskarrieren akzeptieren und an diese anknüpfen; die aber auch zeigen, mit welchen Aufgaben, Übungen und Spielvariationen die Spielerinnen ihr Spiel finden, in Gang setzen und freudvoll laufen lassen können. Nur mit solcher mädchenparteilicher Gestaltung von Spielangeboten kann es gelingen, dass Mädchen lernen, "elegant und offensiv" zu spielen. In Österreich wurde im Jahr 2008 die Postliga, die erste Mädchenfußball-Liga, in Kooperation mit dem ÖFB, dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur und dem Bundeskanzleramt ins Leben gerufen. Mit der "Arbeitsgemeinschaft Postliga" wird vor allem das Ziel verfolgt, interessierten Mädchen den Fußballsport näher zu bringen und diesbezüglich auch die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen zu optimieren. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls nötig Lehrpersonen, Trainerinnen und Trainer aber auch Schiedsrichterinnen aus- und fortzubilden. Einige Lehrgänge wurden hier bereits initiiert. Überdies fand 2009 erstmals auch eine Bundesmeisterschaft für Schülerinnen statt. Auch im Zuge der Europameisterschaft 2008 (in Österreich und in der Schweiz) gab es Maßnahmen, die die Entwicklung des Fußballs für Mädchen und Frauen vorantreiben sollten. So nahmen etwa 250 Mädchen an acht zweistündigen Schnupper-Workshops im Rahmen des Projekts "Tor-Chance 2008" teil. In diesem Zusammenhang wurde auch ein Turnier mit über 90 Spielerinnen ausgetragen. Im Vorfeld der WM 2011 empfehlen sich die Themen "Fußball als Spielhandlung" und "Fußball als Spektakel - ein Event gestalten" zur Bearbeitung im Schulsport: Im Rahmen des Themas "Fußball als Spielhandlung - Spielen gestalten" müsste es darum gehen, das eigene Spielen im Vergleich und Unterschied mit dem Spiel der Profis zu arrangieren. Beim Thema "Fußball als Spektakel - ein Event gestalten" geht es darum, die WM-Fußballkultur nicht eins zu eins zu übernehmen und abbilden zu wollen, sondern die Spiel- und Turnierideen eines schulischen Fußball-Events den situativen Bedingungen und Wünschen anzupassen. Diese Themen können im Zusammenhang mit selbst organisierten "Events" im Rahmen von Spiel- und Sportfesten oder von Projekttagen behandelt werden, aber auch im fächerübergreifenden Unterricht z. B. zusammen mit Deutsch, Geschichte oder im Rahmen eines Bewegungstheaters bearbeitet werden. Schließlich sollen die Auseinandersetzungen mit der Thematik Frauenfußball WM 2011 und die Erfahrungen in der Praxis als schulsportliche Herausforderung begriffen werden, die mit sportpädagogischem und -didaktischem Know-how zu bewältigen sind. So eröffnen sich Lerngelegenheiten, die bereichernd für den Sportunterricht und eine bewegte Schulkultur sind. Außerdem sollte mit der Inszenierung auch eine nachhaltige Wirkung für alle Beteiligten erreicht werden, damit das Event eben nicht nur ein punktuelles, eher folgenloses Ereignis bleibt. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
Erfasst vonBundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Update2011/3
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