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Autor/inJungreithmayr, David
TitelGesundheitsförderung, quo vadis?
QuelleIn: Bewegungserziehung, 64 (2010) 3, S. 27-31Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN1726-4375
SchlagwörterGesundheitserziehung; Gesundheitsförderung; Schulsport; Sportpädagogik; Sportunterricht
AbstractZiel dieses Artikels ist es, die Komplexität der Gesundheit darzustellen und die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Gesundheitsförderung bewusst zu machen. Des Weiteren werden elementare Punkte einer "optimalen" Gesundheitsförderung thematisiert. Die Wichtigkeit, nicht nur verhaltens-, sondern auch verhältnisorientierte Interventionen anzubieten, werden ebenso erörtert, wie die unterschiedlichen Ebenen einer "erfolgsversprechenden" Gesundheitsförderung. Der Stellenwert der Institution Schule als wichtiges Setting im Bereich der Gesundheitsförderung wird hinterfragt. Es wird versucht, die Frage, warum Gesundheitsförderung besonders im Kindes- und Jugendalter von immenser Bedeutung ist, zu klären. Im Mittelpunkt stehen weiterhin folgende Fragen: Warum ist der langfristige Erfolg von Gesundheitsprojekten an der Schule eher bescheiden? Warum reicht eine verhaltensorientierte Gesundheitsförderung nicht aus, um die Gesundheit zu verbessern? Auf welchen Ebenen muss Gesundheitsförderung ansetzen um erfolgreich zu sein? Im Fazit wird u. a. hervorgehoben, dass die Schule das wichtigste Setting in der Gesundheitsförderung sind, weil durch die Schule der Großteil der Bevölkerung über mehrere Jahre erreichbar ist, und sich in diesem Zeitraum Gewohnheiten herausbilden, die möglicherweise bis ans Lebensende beibehalten werden. Im Fokus stehen alle am Schulleben beteiligten Personen mit dem Ziel, nicht nur das Verhalten, sondern vor allem den Lebensraum Schule gesundheitsförderlich zu optimieren. Die Gesundheitsförderung ist dabei eng mit den Wünschen und Bedürfnissen sowie der personalen und sozialen Entwicklung der Schülerinnen verbunden. In diesem Zusammenhang darf nicht außer Acht gelassen werden, dass sich viele Aspekte der Schule positiv und negativ auf die Gesundheit der Schülerinnen auswirken. Wenn Gesundheitsförderung im Setting Schule seriös betrieben wird, dann müssen die Interventionen hauptsächlich an der Schule selbst als eigenständiges gesundheitsförderndes System ansetzen. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Schulqualität und Gesundheitsförderung. Deshalb kann es keine Qualitätsoptimierung der Schule geben, ohne die Gesundheit aller Beteiligten mit zu berücksichtigen. Auch kann Gesundheitsförderung an den Schulen nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Gesundheit als "multiperspektivisches Phänomen" verstanden und kommuniziert wird. Gesundheitsförderung muss an den Zielen und Wünschen der Kinder und Jugendlichen ansetzen, da jede Schülerin und jeder Schüler einen anderen Zugang zu Gesundheit hat. Da die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern ein komplexes Zusammenspiel zwischen psychischen, sozialen, kognitiven und motorischen Faktoren ist, ist es völlig sinnlos, einzelne Elemente isoliert fördern zu wollen, da Kinder eine ganzheitliche Unterstützung brauchen, um all ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Es ist belegt, dass Kinder und Jugendliche, die in der Schule positive Erfahrungen machen, eher über eine gute Gesundheit und hohe Lebenszufriedenheit verfügen und weniger über gesundheitliche Beschwerden klagen. Es gibt also einen Zusammenhang zwischen dem psychischen Wohlbefinden und dem Gesundheitsverhalten und den Erfahrungen, die Kinder und Jugendliche in der Schule machen. Zwar hängt die Gesundheit von vielen sozialen Einflussfaktoren ab, aber weil die Kinder und Jugendlichen einen Großteil ihres Tages in der Schule verbringen, ist vielleicht auch die bewegungsunfreundliche Institution Schule mitverantwortlich für die alarmierende Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Auch ist Gesundheitsförderung in der Schule nur dann sinnvoll, wenn die Lehrer/innen ausreichende Qualifikationen in diesem Bereich mit sich bringen. Außerdem sollen sie in dem "gelehrten" und "gelebten" Gesundheitsverhalten authentisch sein. So ist es wenig zielführend, in der Unterrichtseinheit über die Gefahren des Rauchens zu sprechen, in der nächsten Pause jedoch mit einer Zigarette auf dem Schulhof zu stehen. Insgesamt wird festgehalten, dass, trotz vieler Gesundheitsprojekte in Schulen, der langfristige Nutzen für die Gesundheit eher bescheiden ist. Ein Hauptgrund dafür könnte die fehlende Partizipation der Schüler/innen sein. Viele Projekte verfolgen zwar in der Theorie den Ansatz der Partizipation, in der Praxis werden Schüler/innen jedoch nur selten in die Planung der Gesundheitsförderung miteinbezogen. Bei den Gesundheitsprojekten in der Schule gibt es auch erhebliche methodische Mängel und die Interventionen verlieren das ganzheitliche Bild von Gesundheit aus dem Auge. Meist bestehen die Projekte nur aus Verhaltensinterventionen, bei denen das Setting nur der Ort der Durchführung ist, ohne sich dabei selbst zu verändern. An der Gesundheitsförderung in der Schule ist ferner zu kritisieren, dass diese meist nur auf eine Verhaltensänderung der Schüler/innen ausgerichtet ist und sich nur auf bestimmte Risikofaktoren konzentriert. Durch die Vernachlässigung der verhältnisorientierten Interventionen lässt die Nachhaltigkeit oft zu wünschen übrig. Um eine selbstgestaltete Bewegungsaktivität zu ermöglichen, müssen Räume geschaffen werden, in denen den Schüler/innen ein sinnvoller Wechsel zwischen Lernanspannung und Entspannung durch Bewegung, Spiel und Sport ermöglicht wird. Die Schule sollte sich nach außen öffnen und auch nach Schulende und an den Wochenenden ein frei zugänglicher Bewegungsraum für die ganze Familie sein. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
Erfasst vonBundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Update2011/3
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