Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Münch, Richard |
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Titel | Mit dem Bologna-Express in die europäische Wissensgesellschaft. Vom Berufsmonopol zum globalen Kampf um Bildungsprestige. |
Quelle | In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 33 (2010) 1, S. 5-18 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0724-3464 |
Schlagwörter | Bildung; Wissen; Image; Bildungssystem; Bildungsökonomie; Bildungsabschluss; Fachkenntnisse; Kapitalismus; Soziales Prestige; Investition; Private Investition; Strukturwandel; Wettbewerb; Öffentliche Ausgaben; Ökonomisierung; Berufliche Qualifikation; Bologna-Prozess; Berufskonzept; Bachelor-Studiengang; Hochschule; Dequalifizierung; Berufsverband |
Abstract | Der Bologna-Prozess hat zu einem grundlegenden gesellschaftlichen Wandel geführt, der die Dimensionen einer 'Kulturrevolution' annimmt. Das berufsständische Modell der Vermittlung zwischen Bildung und Beschäftigung wird durch das Marktmodell abgelöst, bei dem die Akkumulation von Humankapital im Mittelpunkt steht. Fachwissen wird durch Selbstvermarktung und Selbstdarstellung verdrängt, und das Prestige der Hochschule, an welcher der Titel erworben wurde, gewinnt zunehmend an Gewicht. Die Wissensmonopole der Fachgesellschaften sowie die Berufsmonopole der Berufsverbände verlieren zugunsten von Akkreditierungsagenturen an Einfluss. Mit dem Bachelor als 'Allerweltsabschluss' wird nicht nur das Hochschulstudium entwertet, sondern auch der Hochschullehrerberuf. Der Sachwert eines Bildungstitels wird durch seinen Prestigewert ersetzt. Entscheidend im Prestigekampf des neuen 'akademischen Kapitalismus' werden Bildungsinvestitionen - sowohl auf staatlicher Seite als auch auf individueller Seite, z. B. in Form von Studiengebühren. Die Ökonomisierung des Bildungswesens und der zu erwartende Überbietungswettbewerb gefährdet die Nachhaltigkeit des Bildungssystems. Forschungsmethode: deskriptive Studie. (IAB). |
Erfasst von | Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg |
Update | 2011/2 |