Die Achtundsechziger.

Autor/in	Kraushaar, Wolfgang
Titel	Die Achtundsechziger. Gefälligkeitsübersetzung: The 1968 generation.
Quelle	In: Jahrbuch Extremismus & Demokratie, 20 (2009), S. 92-109Verfügbarkeit
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	gedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN	0938-0256
Schlagwörter	Ideologie; Geschichte (Histor); Demokratie; Gesellschaftskritik; Protestbewegung; Soziale Bewegung; Widerstand (Pol); Studentenbewegung; Hochschule; Politische Gruppe
Abstract	Die "68er" waren dem Autor zufolge ein Konglomerat ganz unterschiedlicher Strömungen, denn ihre Akteursgruppen waren höchst heterogen und ihre programmatischen Überzeugungen trotz aller theoretischer Bemühungen ziemlich diffus. Selbst im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), so etwas wie der "braintrust" und aktivistische Motor dieser Bewegung, herrschte keineswegs Homogenität. Der Studentenbund, von dem sich die SPD im Jahr 1961 mit der Verhängung eines Unvereinbarkeitsbeschlusses getrennt hatte, war von einer Fraktionierung gekennzeichnet, die im Laufe des Jahres 1968 mit innerer Notwendigkeit zu einer Art Spaltung führen musste. Denn es existierte eine Kluft zwischen den sogenannten Traditionalisten, die sich an der verbotenen KPD und einem orthodoxen Marxismus orientierten, für die Wolfgang Abendroth mit seiner Marburger Schule maßgeblich war, und den sogenannten Antiautoritären, die alle Spielarten des Sowjetkommunismus ebenso vehement wie die Sozialdemokratie ablehnten, sich mit Rätesozialismus und Anarchismus identifizierten und sich an Herbert Marcuse und der Frankfurter Schule orientierten. Sie wurden erst im Zuge der Bewegungsdynamik, die nach dem Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 die Universitäten erfasste, mehrheitsfähig. Der Autor geht in seinem historischen Rückblick auf die Rolle der Demokratisierung als zentrale Zielsetzung, die Entgrenzung der Parlamentarismuskritik, die zeitweilige Renaissance des Rätemodells, die totalitäre Symptomatik sowie auf den Zerfall und die Entmischung der 68er- Bewegung ein. (ICI2).
Erfasst von	GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update	2011/1