Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Wetzels, Peter |
---|---|
Titel | Erziehungsstile und Werteorientierung in Familien mit und ohne Migrationshintergrund. Gefälligkeitsübersetzung: Education styles and value-orientation in families with and without a migration background. |
Quelle | Aus: Schwind, Hans-Dieter (Hrsg.): Kriminalprävention durch familiale Erziehung?. Dokumentation des 19. Mainzer Opferforums 2008. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (2009) S. 102-119 |
Reihe | Mainzer Schriften zur Situation von Kriminalitätsopfern. 46 |
Beigaben | Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Erziehungsstil; Abweichendes Verhalten; Sozialisationsbedingung; Familie; Abweichendes Verhalten; Deutschland; Familie; Kriminalität; Migration; Erziehungsstil; Wertorientierung; Kriminalität; Migration; Wertorientierung; Gewaltbereitschaft; Konferenzschrift; Deutscher; Jugendlicher; Türke; Konferenzschrift; Deutschland |
Abstract | Der Autor berichtet aus eigenen empirischen Forschungen zur Verbreitung familiärer Sozialisationserfahrungen von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund und deren Relevanz für die Kriminalität und Kriminalprävention. Er fasst die Befunde folgendermaßen zusammen: (1) In Deutschland lässt sich bei jugendlichen Zuwanderern eine besonders erhöhte Kriminalitätsbelastung bei bestimmten Gewaltdelikten feststellen, wobei Jugendliche türkischer Herkunft die größte Migrantengruppe bilden. (2) Die höhere Gewaltbelastung bestimmter Migrantengruppen unter den Jugendlichen ist nicht allein durch Benachteiligung ihrer Familien (Arbeitslosigkeit, sozioökonomische Lage) oder bestehende Bildungsnachteile zu erklären. (3) Junge Migranten dieser speziellen Migrantengruppen fallen nicht nur durch erhöhte Raten der Gewalttäterschaft auf, sondern auch dadurch, dass sie vermehrt in der Familie Opfer elterlicher Gewalt wurden. (4) Innerfamiliäre Gewalterfahrungen haben ihrerseits Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit aktiver Gewaltdelinquenz. So zeigen die Befunde, dass innerfamiliäre Viktimisierungen mit stärker Gewalt bejahenden Einstellungen, verminderten Konfliktkompetenzen, verminderter Selbstkontrolle und einer stärkeren Ausprägung Gewalt legitimierender Männlichkeitsnormen verbunden sind. (5) Als zentraler Erklärungsfaktor von Unterschieden der Gewalttäterraten zwischen einheimischen Jugendlichen und jungen Migranten erweisen sich Differenzen in den persönlichen Vorstellungen von Männlichkeit. Es handelt sich um Männlichkeitskonzepte, die zentral Vorstellungen von Ehre und Respekt bzw. deren Verteidigung enthalten. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/4 |