Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Potthast, Jörg |
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Titel | Papier, Bleistift & Bildschirm. Gefälligkeitsübersetzung: Paper, pencil and screen. |
Quelle | Aus: Kassung, Christian (Hrsg.): Die Unordnung der Dinge. Eine Wissens- und Mediengeschichte des Unfalls. Bielefeld: transcript Verl. (2009) S. 303-327 |
Beigaben | Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Abweichendes Verhalten; Fehler; Versagen; Lernen; Flughafen; Unfall; Sicherheitsingenieur; Routine; Sicherheit; Theorie-Praxis-Beziehung |
Abstract | Die Medialität technischer Medien bleibt im Normalbetrieb verborgen oder wird im Unfall offenbar. Bei Pannen und Störfällen zeigt sich nicht bloß die Medialität des Mediums. Es zeigt sich zugleich, dass die Unterstellung medialer Konvergenz im technischen Alltag unhaltbar ist. Der vorliegende Beitrag geht am Beispiel der Flugsicherung folgenden Fragen nach: Wie erklärt sich der verlässliche Betrieb technischer Systeme, in denen die Differenz der Medien (Radar, Rechner, Papier und Bleistift) fortbesteht? Wie werden technische Abläufe, die sich auf unterschiedliche mediale Träger verteilen, aufeinander abgestimmt? Und warum koexistieren in den Zentren der Flugsicherung Radarbildschirm, Papier und Bleistift? Die Ausführungen zeigen, dass notwendige Abweichungen von der Regel dazu beitragen, Betriebsabläufe auf hochgradig verlässliche Weise zu gewährleisten. Tolerierte Regelverletzungen, die sich im Alltagsbetrieb zwangsläufig einstellen, stiften ihrerseits praktische Regeln. Das führt dazu, dass sich Unfälle ereignen, obwohl sich alle Beteiligten regelkonform verhalten haben - aber eben in Bezug auf alternative Regelbestände: Auf der einen Seite Unfälle, für deren Erklärung keine Regelverstöße ausgemacht werden können; auf der anderen Seite ein stabiler Normalbetrieb, der nur mit Hilfe von Regelverletzungen aufrecht erhalten werden kann. Diese Paradoxie begründet ein praxistheoretisches Forschungsprogramm: "Working in practice but not in theory". (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/2 |