Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Nauck, Bernhard |
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Titel | Der individuelle und kollektive Nutzen von Kindern. Gefälligkeitsübersetzung: Individual and collective benefits of children. |
Quelle | Aus: Ehmer, Josef (Hrsg.); Ferdinand, Ursula (Hrsg.); Reulecke, Jürgen (Hrsg.): Herausforderung Bevölkerung. Zu Entwicklungen des modernen Denkens über die Bevölkerung vor, im und nach dem "Dritten Reich". Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2007) S. 321-331
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Beigaben | Tabellen 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-531-15556-2 |
DOI | 10.1007/978-3-531-90653-9_24 |
Schlagwörter | Rational-Choice-Theorie; Generatives Verhalten; Kinderwunsch; Familienplanung; Geburtenrückgang; Kinderzahl; Familienpolitik; Kind; Motivation; Bevölkerungspolitik; Investition; Kosten-Nutzen-Analyse; Privathaushalt; Ökonomisches Verhalten |
Abstract | Gary S. Becker, der Begründer und prominenteste Vertreter der Neuen Haushaltsökonomie, hat die Familientheorie insbesondere um zwei wesentliche Aspekte bereichert: Anders als austauschtheoretische Ansätze z.B. fasst er Familienhaushalte nicht ausschließlich als Verteilungs- und Konsumeinheiten von marktmäßig erwerbbaren Gütern auf, sondern vielmehr auch als Produktionseinheiten, in denen nicht-marktmäßig erwerbbare "commodities" erst einmal hervorgebracht werden müssen. Zu solchen "commodities" zählen Liebe, Zuneigung, Unterstützung, Dienstleistungen und ebenso gemeinsame Kinder. Haushalte optimieren ihr Verhalten entsprechend dem Preis des jeweiligen Gutes, d.h. den damit verbundenen direkten Kosten, Zeitinvestitionen und Opportunitätskosten. Die Nutzenproduktion des Haushalts wird von zwei Restriktionen begrenzt: (1) Es ist nur ein beschränktes Budget vorhanden (z.B. Haushaltseinkommen) und (2) es steht nur eine bestimmte Zeitmenge zur Verfügung. Quantität und Qualität - d.h. Humanvermögen als Resultat der elterlichen Investitionen in Bildung und Erziehung - von Kindern stehen so in einer inversen Beziehung zueinander, da beide von Budgetrestriktionen betroffen sind. Der vorliegende Beitrag kritisiert diese haushaltsökonomischen Erklärungen als unvollständig. Diese Unvollständigkeit ergibt sich daraus, dass die abgeleiteten Fertilitätsmodelle ausschließlich preistheoretisch fundiert sind, da sie sich auf die individuell variablen, insbesondere aber auf die in Wohlstandsgesellschaften generell ansteigenden Kosten von Kindern beziehen. Dagegen werden die variablen Bedingungen dessen, was Kindern ihren Eltern "bieten" können, d.h. die Angebotsseite bzw. der Nutzen, nicht thematisiert oder als Konstante behandelt. Bevölkerungspolitische Fragen erscheinen ausschließlich als ein Kostenproblem. (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2008/3 |