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Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Autor/inWohn, Kathrin
InstitutionRat für Sozial- und Wirtschaftsdaten
TitelEffizienz von Weiterbildungsmessung.
QuelleBerlin (2007), 46 S.; 392 KB
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ReiheRatSWD working paper. 19
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie; Graue Literatur
URNurn:nbn:de:0168-ssoar-75589-8
SchlagwörterEmpirische Forschung; Forschungsmethode; Fragebogen; Panel; Bildungsbeteiligung; Stichprobe; Datenanalyse; Datengewinnung; Messung; Betriebspanel; Forschungseffizienz; Weiterbildung; Arbeitspapier; IAB-Betriebspanel; Qualität; Typologie; Betrieb; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Abstract"Aufgrund des schnellen technischen Fortschritts, den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und dem gesellschaftlichen Wandel ist es von Bedeutung, dass sich alle Bevölkerungsgruppen an Weiterbildung beteiligen, um sich weiterhin in dieser stetig verändernden (Arbeits-) Umwelt erfolgreich behaupten zu können. Dem Staat kommt hierbei eine bildungspolitische Gestaltungsaufgabe zu, für deren Erfüllung zahlreiche Informationen über den bundesweiten Stand der Entwicklung der Weiterbildung notwendig sind. Allerdings liefern die empirischen Erhebungen sehr unterschiedliche, zum Teil sogar widersprüchliche Informationen über die Weiterbildungsaktivitäten in Deutschland. Gemäß der Daten des Berichtssystems Weiterbildung IX bildeten sich 2003 41% der erwachsenen Bevölkerung weiter; laut Mikrozensus waren es hingegen im selben Jahr nur knapp 13% der Erwachsenen! Welche Aussage nähert sich nun aber der wahren Beteiligungsquote an? Wie effizient sind überhaupt die verschiedenen Weiterbildungserhebungen? Worin sind die Unterschiede der Ergebnisse der verschiedenen Erhebungen begründet und welche Auswirkungen auf Analyseergebnisse sind schließlich die Folge? Diese Fragen wurden in der Expertise für die Personenbefragungen Mikrozensus 2003 (MZ 03) und Berichtssystem Weiterbildung IX (BSW IX) sowie die Unternehmensbefragungen Continuing Vocational Training Survey 2 (CVTS 2) und IAB Betriebspanel 1999 (IAB BP 99) verfolgt. Um beurteilen zu können, welche Weiterbildungsdimensionen durch die jeweiligen Erhebungen erfasst werden, wurde zunächst ein theoretisches Klassifikationsschema entwickelt, dass Weiterbildung nach Zweck (beruflich vs. nicht-beruflich), Ort (betrieblich vs. außerbetrieblich) und Art des Lernens (formal, nicht-formal und informell) unterteilt. Gemäß dieses Schemas konzentrieren sich die beiden Unternehmensbefragungen CVTS 2 und IAB BP 99 ausschließlich auf die Erfassung betrieblicher Weiterbildung in allen Lernformen. Demnach sind die ermittelten Beteiligungsquoten in beiden Erhebungen vergleichbar und nähern sich schließlich auch unter Kontrolle der Beschäftigtenzahl und Wirtschaftsbranche an: Nach den Daten des CVTS 2 beteiligten sich 1999 59% der Industrie- und 77% der Dienstleistungsunternehmen an formaler betrieblicher Weiterbildung. Im IAB BP 99 liegen die Quoten insgesamt etwas niedriger, nämlich bei einer Beteiligung an formaler betrieblicher Weiterbildung von 52% der Industrie- und 72% der Dienstleistungsunternehmen. Der durchgängige Niveauunterschied, der sich auch für andere Weiterbildungsquoten zeigt, scheint dadurch erklärbar, dass das IAB BP 99 eine Mehrthemenbefragung ist, der CVTS 2 hingegen alleine auf die Erfassung von Weiterbildungsaktivitäten in Unternehmen ausgerichtet ist. Dadurch ist zu vermuten, dass eher Unternehmen die Weiterbildung angeboten haben, auch am CVTS 2 teilnehmen, also ein Bias vorliegt. Größere, nicht kontrollierbare Differenzen zeigten sich hingegen bei den Personenbefragungen MZ 03 und BSW IX. Beide erfassen formale Weiterbildung, jedoch nur grob in den Dimensionen berufliche und nicht-berufliche Weiterbildung. Eine feinere Unterteilung der beruflichen Weiterbildung in die Dimensionen betrieblich und individuell-beruflich ist nicht möglich. Dies ist insofern problematisch, da in anderen Untersuchungen über die Determinanten der Weiterbildungsbeteiligung verschiedene Zusammenhänge für diese beiden Dimensionen gefunden wurden, womit die Gefahr besteht, dass bei Analysen auf der übergeordneten Dimension beruflichen Weiterbildung fälschlicherweise Zusammenhängen angenommen werden oder völlig unentdeckt bleiben. Informelle Weiterbildung wird ebenfalls mit dem MZ 03 erfasst, allerdings nur in wenigen vorgegebenen Kategorien. Eine Aussage, ob die informelle Weiterbildung aus beruflichem oder privatem Interesse oder in welchem Zusammenhang sie stattfand, ist nicht möglich. Im BSW IX hingegen werden andere Weiterbildungsformen sehr differenzierter erhoben, wodurch informelle betriebliche Weiterbildung und das Selbstlernen außerhalb der Arbeitszeit aus beruflichem oder privatem Interesse sehr gut betrachtet werden können. Als potentielle Ursachen für die starken Quotenabweichungen von teilweise über 30 Prozentpunkten wurden die verschiedenen Grundgesamtheiten, die Art der Datenerhebung, die Qualität der Stichprobe sowie das Erhebungsinstrument und die Rahmenbedingungen untersucht. Verantwortlich für die stark voneinander abweichenden Weiterbildungsquoten der beiden Personenbefragungen scheinen wohl größtenteils die sehr unterschiedlichen Frageinstrumente zu sein. Im MZ 03 wird nur eine Frage zur formalen Weiterbildung gestellt, diese ist insgesamt sehr lange, schließt umfangreiche Beispiele ein, welche dann einen sehr formalen Eindruck dessen vermitteln, was als Weiterbildung im MZ 03 verstanden wird. Ein Pretest der Frageinstrumente deutet daraufhin, dass mit dieser MZ 03 Frage vor allem formale nicht-berufliche Weiterbildung nicht erfasst wird. Aber auch die formale berufliche Weiterbildung scheint im MZ 03 wegen der ungestützten Fragetechnik unterschätzt zu werden. Hier muss auch der Kontext der MZ 03 Befragung bedacht werden: Es handelt sich um eine lange dauernde Mehrthemenbefragung, bei der Weiterbildung erst als 86. Frage angesprochen wird. Es wäre hierbei nicht verwunderlich, wenn einem Befragten gedankliche Rekonstruktionen seiner Weiterbildungsaktivitäten schwer fallen würden. Für das BSW IX weisen die Ergebnisse des Pretests daraufhin, dass die Weiterbildungsbeteiligung -vor allem an formaler nicht-berufliche Weiterbildung- überschätzt wird. Zwar ist die gestützte Fragetechnik hier sehr hilfreich für die Rückerinnerung der Befragten, allerdings scheint es, dass sie die Eingrenzung ihrer Aktivitäten auf ihr Privatleben und auf Kurse, Lehrveranstaltungen etc. nicht konsequent durchhalten. Damit wird mit der Frage nach der formalen nichtberuflichen Weiterbildung zusätzlich auch berufliche Weiterbildung und andere Weiterbildungsformen wie z.B. das Selbstlernen erhoben. Insgesamt ist zu vermuten, dass die Beteiligungsquoten im BSW IX aufgrund der freiwilligen Teilnahme, eines Bildungs-Bias, des langen Bezugszeitraumes und der gestützten Fragestellung überschätzt wird. Für den MZ 03 hingegen kann gegenteiliges angenommen werden: Die Verpflichtung zur Teilnahme, Proxy-Interviews, die Platzierung des Moduls 'Weiterbildung' gegen Ende der Befragung und die teilweise komplizierte, abstrakte, ungestützte Fragestellung scheinen zu einer Unterschätzung der Weiterbildungsbeteiligung zu führen. Diese zum Teil unvalide Messung der einzelnen Weiterbildungsdimensionen hat schließlich auch Auswirkungen auf die multivariaten Analyseergebnisse zur Weiterbildungsbeteiligung. Schwerwiegend sind z.B. die ermittelten Zusammenhänge zwischen Weiterbildungsbeteiligung und Arbeitslosigkeit: Im MZ 03 haben Arbeitslose eine viel höhere Wahrscheinlichkeit sich an formaler bWb zu beteiligen als Vollzeitbeschäftigte. Auf Basis der Daten des BSW IX wurden genau umkehrte Ergebnisse gewonnen!" Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Forschungsmethode: empirisch-quantitativ; empirisch; Sekundäranalyse; Methodenentwicklung; Grundlagenforschung. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1999 bis 2003. (author's abstract, IAB-Doku).
Erfasst vonInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg
Update2008/3
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