Suche

Wo soll gesucht werden?
Erweiterte Literatursuche

Ariadne Pfad:

Inhalt

Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Autor/inBecker, Peter
TitelAuf dem Weg zur Normalität?
Zur Konzeptualisierung von Kriminalität im 19. Jahrhundert.
Gefälligkeitsübersetzung: On the road to normality? Conceptualization of criminality in the nineteeth century.
QuelleAus: Klampfl, Angelika (Hrsg.); Lanzinger, Margareth (Hrsg.): Normativität und soziale Praxis. Gesellschaftspolitische und historische Beiträge. Wien: Turia & Kant (2006) S. 137-156Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-85132-461-7
SchlagwörterAbweichendes Verhalten; Kriminologie; Moral; Kriminalität; Resozialisierung; Segregation; Verbrechensbekämpfung; Statistik; 19. Jahrhundert; Bürgerliche Gesellschaft; Polizei; Jugendlicher; Durkheim, David Emile; Foucault, Michel
Abstract"In dem Beitrag beschäftigt sich der Autor mit der Frage nach der Normalität von abweichendem Verhalten in den beiden - durch Schöll und Durkheim repräsentierten - diskursiven Formationen der Kriminologie des 19. Jahrhunderts. Diese Auseinandersetzung ist methodisch von Michel Foucault, konzeptuell von Jürgen Links Buch über den Normalismus inspiriert; beide ermöglichen eine komplexere Analyse der diskursiven Praktiken, die für die Definition von Kriminalität als einem gesellschaftlichen Problem maßgeblich waren. Der kriminologische Diskurs hat innerhalb des Normalismus eine gewisse Sonderstellung, weil er nicht gänzlich von der normativen Basis des Strafrechts abstrahieren kann. Wie die Kriminalsoziologie, aber auch die Forschungen zur Genetik zeigen, interessiert sich selbst der heutige Kriminologe nicht unbedingt für die normativ definierte Straftat, sondern für die Bedingungen der Möglichkeit von kriminellen Karrieren in Anlage, Umwelt oder Sozialisation des Straftäters. Dabei werden unterschiedliche diskursive Strategien verwendet, um den Straftäter symbolisch in die Gesellschaft ein- oder aus dieser auszugrenzen bzw. um bestimmte Formen abweichenden Verhaltens als Teil von gesellschaftlicher Normalität zu reklamieren oder als Pathologie zu stigmatisieren. Ein Blick auf die Kriminologie eröffnet daher zusätzliche Einblicke in die politische wie diskursive Konstruktion von Normalitätsgrenzen angesichts statistisch nachgewiesener gesellschaftlicher Vielfalt - einer Vielfalt, zu der auch kriminelle Handlungen gehörten. Das 'lange' 19. Jahrhundert eignet sich als zeitlicher Bezugspunkt, weil in dieser Zeit die sozialwissenschaftliche Analyse von sozialen Problemen begann und sich unter dem Einfluss von diskursiven, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen erheblich veränderte. Kriminologen und Philanthropen mussten sich angesichts der statistischen Erhebungen über soziale Sachverhalte mit der Frage beschäftigen, weshalb die normativen Erwartungen von einer beträchtlichen Zahl von Menschen nicht erfüllt wurden; ihre Antworten unterschieden sich jedoch ganz erheblich von den Argumenten der Anthropologen und Mediziner der Jahrhundertwende, die sich nicht mehr für moralische Verderbnis, sondern für körperliche und psychische Entartung interessierten." (Textauszug).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2007/4
Literaturbeschaffung und Bestandsnachweise in Bibliotheken prüfen
 

Standortunabhängige Dienste
Die Wikipedia-ISBN-Suche verweist direkt auf eine Bezugsquelle Ihrer Wahl.
Tipps zum Auffinden elektronischer Volltexte im Video-Tutorial

Trefferlisten Einstellungen

Permalink als QR-Code

Permalink als QR-Code

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)

Teile diese Seite: