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Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Autor/inn/enBaumert, Jürgen; Stanat, Petra; Watermann, Rainer
TitelSchulstruktur und die Entstehung differenzieller Lern- und Entwicklungsmilieus.
Gefälligkeitsübersetzung: School structure and the creation of differential learning and development milieus.
QuelleAus: Baumert, Jürgen (Hrsg.); Stanat, Petra (Hrsg.); Watermann, Rainer (Hrsg.): Herkunftsbedingte Disparitäten im Bildungswesen. Differenzielle Bildungsprozesse und Probleme der Verteilungsgerechtigkeit; vertiefende Analysen im Rahmen von PISA 2000. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2006) S. 95-188
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BeigabenTabellen 24; Abbildungen 12
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-531-14741-2
DOI10.1007/978-3-531-90082-7_4
SchlagwörterKompetenz; Kultur; Mehrebenenanalyse; Querschnittuntersuchung; Persönlichkeitsentwicklung; Schulforschung; Differenzierung; Analyse; Normativität; Institution; Deutschland
AbstractAnhand einer wissenschaftlich bearbeitbaren Reformulierung des bildungspolitischen Themas der Schulstruktur, unter der die Qualität von Lern- und Entwicklungsprozessen und die Frage sozialer und kultureller Disparitäten gleichermaßen in den Blick genommen werden, diagnostizieren die Autoren eine unbefriedigende Forschungslage. Deshalb unternehmen die Autoren zu Beginn einige grundlegende Klärungen und Abgrenzungen, die einen ordnenden Rahmen für die ausgewählten Untersuchungsfragen bilden. Zentraler Gegenstand des Beitrags ist die Frage, inwieweit unterschiedliche schulformspezifische Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklungen nicht nur auf individuelle Unterschiede in den Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen zurückzuführen sind, sondern auch durch institutionelle Unterschiede, wie sie in den unterschiedlichen Stundentafeln, Lehrplänen, Lehrbüchern, Bildungs- und Erziehungsphilosophien und Unterrichtskulturen der Schulformen zum Ausdruck kommen, und durch Kompositionseffekte, die auf die unterschiedliche leistungsmäßige, soziale, kulturelle und lernbiographische Zusammensetzung der Schülerschaft von Schulen zurückgehen, erzeugt werden. Dabei liegt das besondere analytische Interesse einmal auf einer generellen Abgrenzung von Institutions- und Kompositionseffekten und zum anderen auf einer differenzierten Untersuchung möglicher Kompositionsauswirkungen. In diesem Rahmen sind die Untersuchung von Kompositionseffekten in Querschnittstudien, die Dimensionen der Zusammensetzung der Schülerschaft und die Entwicklung eines Vermittlungsmodells, die Abgrenzung von Kompositions- und Institutionseffekten, Wechselwirkungen zwischen Kompositionsmerkmalen und Schulformen, die Vermittlungsrolle der normativen Kultur der Altersgruppe, die Zusammensetzung der Schülerschaft und Persönlichkeitsentwicklung sowie die Zusammensetzung der Schülerschaft von Schulen und regionale Strukturbedingungen untersucht worden. Die Autoren bezeichnen als eine notorische Schwäche bei der Untersuchung von Institutions- und Kompositionseffekten in Querschnittstudien die unzureichende Kontrolle differenzieller Eingangsselektivität. Sie unterscheiden theoretisch fünf Kompositionsdimensionen, die sich in einer konfirmatorischen Faktorenanalyse abbilden lassen und nicht auf einen Generalfaktor oder auf Faktoren zweiter Ordnung reduzierbar sind. Analysen erfolgen deshalb multivariat unter Berücksichtigung der durch die Kollinearität der Faktoren gezogenen Grenzen. Kontext- und Kompositionsbedingungen von Schulen werden durch die soziale Interaktion zwischen Eltern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern und ihre normbildenden Wirkungen vermittelt und moderiert. Es wird auch die Vermittlungsrolle der normativen Kultur der Altersgruppe und die Bedeutung von Vergleichsprozessen innerhalb und zwischen Referenzgruppen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass man sowohl mit Kompositions- als auch mit institutionellen Effekten auf die Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern zu rechnen hat. Die Auswirkungen der unterschiedlichen Kompositionsdimensionen auf die Leistungsentwicklung und deren Wechselwirkung mit der Schulform sind ebenfalls in einer Serie von mehrebenenanalytischen Modellen geprüft worden. Die mehrebenenanalytische multivariate Überprüfung der Hypothesen zeigt, dass erwartungsgemäß der Big-Fish-Little-Pond-Effekt in beachtlicher Stärke auftritt. Ebenfalls zeichnen sich in Übereinstimmung mit der Vorhersage des lernbiographischen Kompositionseffekts negative Folgen bei einer Konzentration von Schulversagern in einer Schule ab. Dagegen ist die Annahme von Reputations- und Stigmatisierungseffekten mit den PISA-E-Daten nicht kompatibel. Es gibt keinerlei Hinweise, dass die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen von 15-jährigen Schülerinnen und Schülern durch soziale Bedeutungszuschreibung positiver oder negativer Art beeinflusst würden. Die Schulstruktur hat in gegliederten Systemen einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung unterschiedlicher schulischer Lern- und Entwicklungsumwelten, die ihre Wirkung unabhängig von und zusätzlich zu den Effekten unterschiedlicher individueller Lernvoraussetzungen entfalten. (ICG).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2006/5
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