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Autor/inPeter, Frank
TitelIslamic sermons, religious authority and the individualization of Islam in France.
Gefälligkeitsübersetzung: Islamische Predigten, religiöse Autorität und die Individualisierung des Islams in Frankreich.
QuelleAus: Franzmann, Manuel (Hrsg.); Gärtner, Christel (Hrsg.); Köck, Nicole (Hrsg.): Religiosität in der säkularisierten Welt. Theoretische und empirische Beiträge zur Säkularisierungsdebatte in der Religionssoziologie. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2006) S. 303-319
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ReiheVeröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. 11
Spracheenglisch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-8100-4039-8
DOI10.1007/978-3-531-90213-5_15
SchlagwörterEmpowerment; Autorität; Zweite Generation; Individualisierung; Wertorientierung; Islam; Predigt; Religiosität; Jugendlicher; Muslim; Frankreich
Abstract"Der Artikel untersucht einen islamischen Prediger in Frankreich, Hassan Iquioussen, der über seine Tätigkeit als Prediger und als einer der Führer der islamischen Jugendorganisation Jeunes Musulmans de France in Frankreich eine zentrale Rolle in der Artikulation eines Islams spielt, der für die Muslime der sogenannten zweiten Generation spezifisch ist. Iquioussen repräsentiert einen neuen Typus einer religiösen Autoritätsperson, die nicht nur über ihre Äußerungen zur Bestimmung des Rahmens möglicher islamkonformer Positionen in Frankreich beiträgt, sondern auch als Rollenmodell für ihr Publikum fungiert. Die Herausbildung dieses Autoritätstypus ist Teil der Pluralisierung der islamischen Autoritätsstrukturen, die nicht zuletzt aus der Fragmentierung des Gemeindelebens in alters- und geschlechtsspezifische Gruppen herrührt. Iquioussen verkündigt einen Islam der Selbstermächtigung und Orientierung, der speziell auf junge marginalisierte Muslime in Frankreich ausgerichtet ist, dabei aber auch auf generelle Probleme der strukturellen Individualisierung zu antworten versucht. Er verlässt dabei nie die doktrinalen Grundlagen, wie sie von reformistischen Theologen im späten 19. Jahrhundert erarbeitet wurden, und ignoriert auch die Anfänge einer Europa-spezifischen Reflexion zum islamischen Recht. Jenseits aller gelehrten Debatten entwickelt Iquioussen den Islam zu einer Botschaft der Integration in die französische Gesellschaft, die einfach die Gegebenheit einer französischmuslimischen Identität voraussetzt und hiervon ausgehend die Modalitäten eines muslimischen Lebens in der französischen Gesellschaft definiert, wobei er auch, wie in seinen Ausführungen zur individuellen Autonomie, grundlegende Werte der französischen Gesellschaft kritisiert. In Passagen seiner Predigten, in denen er die ethische Disziplinierung des Selbst behandelt, ist diese Abgrenzung zur Mehrheitsgesellschaft allerdings nicht von Belang. Vielmehr nähert Iquioussen hier seine Botschaft durch die starke Betonung abstrakter ethischer Werte einer Selbstvervollkommnungsstrategie an, die unabhängig von jedweden religiösen Erwägungen von Interesse für das Individuum sein kann. Die stellenweise säkularisierende Transformation religiöser Gebote in individuelle Leitwerte steht hier in einem Spannungsverhältnis zur religiösen Gesellschaftskritik, das allerdings weder benannt noch aufgelöst wird. Iquioussens Predigten bestätigen grundsätzlich die Studien, die die Bedeutung der Rationalisierung und der individuellen Aneignung des Islam durch die jungen Muslime betonen. Die Analyse der Predigten Iquioussens deutet allerdings auch an, dass die religiöse Lebensführung junger Muslime nicht nur durch diese beiden Faktoren strukturiert wird. Zum einen wird die Rationalisierung des Islam durch den Anspruch begrenzt, den Verstand der göttlichen Botschaft unterzuordnen, zum anderen ist festzuhalten, dass Iquioussens Vision des Islam als einer Erziehung des Selbst sich neben dem Studium religiöser Texte auch auf eine körperliche Disziplinierung und die Herausbildung affektiver Dispositionen gründet, die den Gläubigen für die Befolgung der religiösen Botschaft empfänglicher machen sollen. Die Anbindung dieser verschiedenen Praktiken durch die jungen Muslime und der Einfluss religiöser Bricolage auf diesen Diskurs verdienen weitere Untersuchungen." (Autorenreferat).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2007/2
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