Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Zinn-Thomas, Sabine |
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Titel | Kriminelle, junge Spätaussiedler - Opfer oder Täter? Zur Ethnisierung des Sozialen. Gefälligkeitsübersetzung: Criminal young late migrants - victims or offenders? Social ethnicization. |
Quelle | Aus: Ipsen-Peitzmeier, Sabine (Hrsg.); Kaiser, Markus (Hrsg.): Zuhause fremd - Russlanddeutsche zwischen Russland und Deutschland. Bielefeld: transcript Verl. (2006) S. 307-320 |
Reihe | Bibliotheca eurasica. 3 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-89942-308-9 |
Schlagwörter | Abweichendes Verhalten; Anpassung; Massenmedien; Abweichendes Verhalten; Ausländer; Aussiedler; Deutschland; Diskriminierung; Kriminalität; Massenmedien; Stigmatisierung; Anpassung; Ethnische Beziehungen; Übersiedler; Ethnische Beziehungen; Diskriminierung; Ethnischer Konflikt; Kriminalität; Stigmatisierung; Opfer; Täter-Opfer-Beziehung; Ethnischer Konflikt; Ausländer; Aussiedler; Jugendlicher; Russe; Übersiedler; Deutschland |
Abstract | Die Autorin kritisiert in ihrem Beitrag, dass in den öffentlichen Diskursen, vor allen Dingen in den Medien, delinquentes Verhalten junger Spätaussiedler stets auf mangelnde Integrationsfähigkeit und kulturelles Anderssein zurückgeführt wird. Es existiert jedoch sowohl auf politischer wie auch wissenschaftlicher Seite die Einsicht, dass das kriminelle Verhalten der jungen Aussiedler in erster Linie mit den sozialen Verhältnissen in Verbindung gebracht werden muss, nicht zwangsläufig mit dem Migrationsschicksal. Opfer wie auch Täter sind kulturellen Zuschreibungsprozessen unterworfen, "die weniger mit der Wirklichkeit selber als vielmehr mit unseren Vorstellungen davon zu tun haben". Die Autorin weist daraufhin, dass Politik, Medien und Wissenschaft nach wie vor Paradigmen und Kategorien setzen, die auf binäre Identitätskonstruktionen zurückzuführen sind und ihrer Struktur nach einem nationalstaatlichen Profil entsprechen. Darüber hinaus greifen diese auf einen statischen Kulturbegriff zurück, der Kultur als homogenes Ganzes, in das es sich zu integrieren gilt, begreift (Leitkulturdebatte). Die Prozessualität und Dynamik von Kultur bleiben dabei ausgeblendet. Für die jungen Spätaussiedler bedeutet dies, dass sie Opfer und Täter zugleich sind: Opfer, weil sie die Abwehrreaktionen einer Gesellschaft erfahren, die in diesem Verhalten klassischen Konzepten nationaler und kultureller Selbstvergewisserung folgt; Täter, wenn sie im Spannungsfeld von sozialer Herkunft und Stellung sowie kulturellen Zuschreibungsprozessen straffällig werden. (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2007/1 |