Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Leiprecht, Rudolf |
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Institution | Interdisziplinäres Zentrum für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (Oldenburg) |
Titel | Rassismen (nicht nur) bei Jugendlichen. Beiträge zu Rassismusforschung und Rassismusprävention. Gefälligkeitsübersetzung: Racisms (not only) among adolescents. Contributions toward racism research and racism prevention. |
Quelle | Oldenburg (2005), 58 S.
PDF als Volltext |
Reihe | Arbeitspapiere des IBKM. 9 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie; Graue Literatur |
ISSN | 1438-7794 |
Schlagwörter | Erziehung; Abwehrverhalten; Fremdeinschätzung; Subjektivität; Interkulturelle Bildung; Interkultureller Faktor; Erklärung; Antirassismus; Lebensbedingungen; Rassismus; Wohlstand; Jugendarbeit; Alltag; Instrumentalisierung; Prävention; Jugendlicher; Deutschland |
Abstract | Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen die jüngeren Formen von Rassismus in der Bundesrepublik Deutschland, die subjektiven Seiten der ausgrenzenden und diskriminierenden Orientierungen und Praxen. Vor dem Hintergrund von historischen Hinweisen, die als orientierende 'Folie' zum besseren Verständnis den auf Aktualität zugeschnittenen Ausführungen unterlegt werden, präsentiert der Verfasser Ergebnisse aus einer eigenen Untersuchung. Es wird argumentiert, dass es vor dem Hintergrund der subjektiven Haltungen der Jugendlichen, die etwa Leistungs- und Anpassungsideologien oder einem bestimmten Männlichkeitsbild folgen, sinnvoll sein kann, die eigene Lebenspraxis gewissermaßen zum 'Forschungsgegenstand' zu machen, genauer nach dem subjektiven Nutzen dieser Haltungen zu fragen. Diesen Haltungen können so auch Bedürfnisse, Wünsche und Utopien der Jugendlichen gegenüber gestellt werden, um nach den Behinderungen zu fragen, die den artikulierten Bedürfnissen entgegenstehen, um Widersprüche zwischen Bedürfnissen und Haltungen deutlicher zu machen. Alltägliche Erklärungen für 'Rassismus' enthalten häufig, so der Verfasser, nicht nur ungerechtfertigte Ursachenzuschreibungen an die Adresse derjenigen, die zur Zielscheibe entsprechender Ideologien und Praxisformen werden, sondern legen auch 'Lösungen' nahe, die sich letztlich gegen genau diese Gruppen richten. Es wird verdeutlicht, dass bei alltäglichen Erklärungen nicht nur die Frage im Vordergrund stehen kann, ob diese Erklärungen richtig oder falsch sind. Wichtig sind die Implikationen, die in den Erklärungen enthalten sind, und die Wirkungen, die sich daraus in der Kommunikation ergeben können. Es wird die These vertreten, dass es unverzichtbar ist, in Sozialwissenschaft und Pädagogik stärker auf die verschiedenen Wirkungen von alltäglichen Erklärungsmodellen zu achten. Wissenschaftliche Erklärungen gehen - alltagssprachlich übersetzt und vielleicht auch gebrochen und verkürzt - in den gesellschaftlichen Diskurs ein. Gerade die Sozialwissenschaften haben hier eine besondere Verantwortung bei der Vermittlung ihrer Ergebnisse und im Umgang mit der Politik und den Medien. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2009/2 |