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Autor/in | Mattes, Hanspeter |
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Titel | Demographische und sozioökonomische Entwicklungstrends in den MENA-Staaten. Gefälligkeitsübersetzung: Demographic and socioeconomic development trends in the MENA states. |
Quelle | (2005), 23 S. |
Reihe | Wuqûf-Kurzanalysen. 16 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monographie |
ISSN | 0948-0951 |
Schlagwörter | Soziale Folge; Afrika; Arbeitslosigkeit; Bevölkerungsentwicklung; Infrastruktur; Korruption; Landflucht; Nordafrika; Perspektive; Verkehr; Wohnen; Naher Osten; Auswirkung; Umweltschaden; Migration; Lebensbedingungen; Wohnen; Bevölkerungsentwicklung; Entwicklungsland; Korruption; Landflucht; Lebensbedingungen; Migration; Umweltschaden; Ressource; Arbeitslosigkeit; Islamischer Fundamentalismus; Auswirkung; Infrastruktur; Perspektive; Verkehr; Jugendlicher; Afrika; Naher Osten; Nordafrika |
Abstract | "Die politischen und sozioökonomischen Entwicklungstrends in Nordafrika, Nah- und Mittelost sind langfristig stärker durch das Bevölkerungswachstum und dessen soziale Konsequenzen als durch eine Veränderung der internationalen Beziehungen und der Globalisierungsauswirkungen geprägt. Die gegenwärtig vor allem außerhalb der Erdöl-Rentierstaaten gravierende wirtschaftliche Situation wird sich unter dem Druck der weiteren raschen Bevölkerungszunahme (und damit steigender Arbeitslosigkeit) in der MENA-Region bis 2025 makro- und mikroökonomisch weiter verschlechtern, vor allem weil die gegebene Ressourcenausstattung (fruchtbarer Boden, Wasser) nach oben nicht flexibel und die industrielle Basis ungenügend ist. Hoher Landbedarf für Wohn-, Industriezwecke und Verkehrsinfrastruktur sowie ökologische Schäden (Bodenversalzung, Waldbrände) schmälern die bereits heute für die Nahrungsmittelproduktion unzureichende Bodenfläche und zwingen zu hohen (= teuren) Nahrungsimporten. Anhaltende Landflucht und urbane Zentralisierungsprozesse lassen Agglomerationen entstehen, die von Bidonvilles und stadtplanerisch nicht erfassten Quartieren geprägt sind, deren katastrophale Lebensbedingungen Ursache für die hohe Anfälligkeit der arbeitslosen, perspektivlosen Jugendlichen/ jungen Erwachsenen für mobilisierende Ideologien sind. Die bewaffneten Fraktionen der islamistischen Bewegung, die in den sozialen Brennpunkten rekrutieren, haben durch ihren Kampf gegen den als unislamisch und korrupt eingestuften Staat nicht nur hohe direkte Schäden verursacht, sondern durch die notwendigen und insgesamt erfolgreichen repressiven Gegenaktionen die Staatshaushalte zuungunsten produktiver Entwicklungsausgaben stark belastet. Die Regierungen (mit Ausnahme der Golfstaaten, Libyen) erfüllen ihre Infrastrukturaufgaben (Bildung; Gesundheit; städtische Infrastruktur) und Sozialprogramme nur noch ungenügend, selbst wenn Handlungsbedarf durchaus konstatiert wird und soweit als möglich Handlungsinitiativen (Verwaltungsreformen usw.) eingeleitet werden. Das demographische Wachstum bewirkte nicht nur eine Verschiebung der demographischen Kräftebilanz zwischen nördlichen und südlichen Mittelmeeranrainern mit der Folge ansteigender (illegaler) Migration von Süd und Nord, sondern auch innerhalb der MENA-Staaten zum Dominanzverlust der arabischen Bevölkerung gegenüber der nichtarabischen geführt." (Autorenreferat). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2007/2 |