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Autor/inBohnsack, Ralf
TitelStandards nicht-standardisierter Forschung in den Erziehungs- und Sozialwissenschaften.
QuelleAus: Gogolin, Ingrid (Hrsg.): Standards und Standardisierungen in der Erziehungswissenschaft. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2005) S. 63-81Verfügbarkeit 
ReiheZeitschrift für Erziehungswissenschaft. Beiheft. 4
BeigabenLiteraturangaben
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-531-14703-X
SchlagwörterErziehungswissenschaft; Forschung; Hermeneutik; Methode; Qualitative Forschung; Wissenschaftstheorie; Sozialwissenschaften; Generalisierung; Gültigkeit; Metatheorie; Standard; Theoriebildung
AbstractDie nicht-standardisierte bzw. qualitative Forschung orientiert sich in ihren etablierten Strömungen an komplexen Standards - auch wenn diese bisher nur ansatzweise begrifflich expliziert wurden. Da diese Standards aus der Forschungspraxis heraus entstanden sind, geht deren Explikation der Praxis nicht voraus, sondern folgt erst nach erfolgreich etablierter Praxis auf dem Wege ihrer empirischen Rekonstruktion. Diese Art der methodologischen Begründung und methodischen Verfahrensweise ist Kennzeichen einer "naturalistischen" oder "rekonstruktiven" Epistemologie und stellt ihrerseits bereits einen der wesentlichen Qualitätsstandards qualitativer Methoden dar. Im Sinne einer rekonstruktiven Vorgehensweise sind die wissenschaftlichen Konstruktionen wie auch deren Standards solche zweiten Grades. Den Konstruktionen und ihren Standards kommt nur dann Gültigkeit und Zuverlässigkeit zu, wenn sie in genauer Kenntnis, also auf dem Wege einer Rekonstruktion der Common Sense-Konstruktionen als solchen ersten Grades und deren Standards (der "natürlichen Standards"), entwickelt worden sind. Dabei zeichnen sich rekonstruktive Verfahren als wissenschaftliche Verfahren durch einen, Bruch mit dem Common Sense' aus im Sinne eines Wechsels der Analyseeinstellung von der Frage danach, was die (gesellschaftliche) Wirklichkeit ist zur Frage danach, wie diese hergestellt wird. Vor diesem Hintergrund können innerhalb der qualitativen Methoden die 'offenen' von den rekonstruktiven Verfahren unterschieden werden. Nur letztere werden den Qualitätsstandards gerecht. Sie ermöglichen den (methodisch kontrollierten) Zugang zu fremden Erfahrungsräumen und Weltanschauungen als selbstreferentiellen Systemen auf der Basis systematischer Kontextuierung. Dabei operiert auch die qualitative resp. rekonstruktive Forschung nicht im theoretisch Voraussetzungslosen, sondern ist in besonderer Weise theoriebasiert. Für die Realisierung des Anspruchs der Generierung gegenstandsbezogener Theorien ist eine Fundierung in grundlagentheoretischen (metatheoretischen) Kategorien unabdingbare Voraussetzung. - Insbesondere die Bildinterpretation (Ikonologie) und das Problem der Generalisierung stellen Herausforderungen qualitativer bzw. rekonstruktiver Forschung dar, für die bisher erst in Ansätzen Standards entwickelt worden sind. (DIPF/Orig.).

Non-standardized or qualitative research is (as far as its established trends are concerned) based on complex standards - although these standards have only just begun to be explicated. As these standards have been developed in research practice, their explication does not precede but follows practice by being reconstructed out of it. This way of methodological foundation and of using methods is a characteristic of a "naturalistic" or "reconstructive" epistemology and is itself already a crucial standard of qualitative methods. That means, that - in the sense of such a reconstructive process of research - the scientific constructions as well as their standards are those of "the second degree". They are awarded validity and reliability only when they have been developed on the basis of an exact knowledge about the common sense constructions as constructions of "the first degree" and about their standards (as "natural standards"). Reconstructive methods are characterized as scientific methods by a 'break with common sense' in the sense of changing the orientation of analysis: a change from the question of what (social) reality is to the question how it is accomplished or constructed. In these respects we can make a difference in the field of qualitative research between 'open' and 'reconstructive' methods. Only the latter can be said to meet the standards of quality. Reconstructive methods enable a (methodically controlled) access to unknown spheres of experiences, to unknown "Weltanschauungen" as self-referential systems, through systematic contextualization. However, reconstructive research does not operate without theoretical presuppositions. To meet the demands of generating substantive theories, a foundation in basic theoretical (meta-theoretical) categories is indispensable. - Challenges concerning the further developments of standards of quality are to be found especially in the field of the interpretation of pictures (iconology) and in respect of the problems of generalization. (DIPF/Orig).
Erfasst vonDIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
Update2006/3
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