Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Rehfuss, Martin |
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Titel | Die Integration Blinder und Sehbehinderter in Regelschulen. Eine dialektische Deduktion von Herausforderungen und Chancen bei Integrativmaßnahmen. |
Quelle | Freiburg: Universität (2008), 149 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) Masterarbeit, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2008. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
URN | urn:nbn:de:bsz:25-opus-67274 |
Schlagwörter | Regelschule; Integrative Schule; Unterrichtsmethode; Blinder; Sehbehinderung; Integration |
Abstract | Die Integration von blinden und sehbehinderten Schülern an allgemeinen Regelschulen bleibt, selbst nach über dreieinhalb Jahrzehnten integrativer Regelschulerfahrung, ein Phänomen, das gesellschaftlich fernab einer als "normal" empfundenen Beschulungspraxis rangiert. Seit dem Beginn der Blindenbildung, Anfang des 19. Jahrhunderts, seitdem die Möglichkeit zur Ausbildung von Blinden ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen war, wurde das Blindenbildungssystem parallel zum Regelschulsystem entwickelt und beinahe 200 Jahre lang quasi als viertes Glied, nämlich als dasjenige einer Sonderschule, mit unserem dreigliedrigen System mitgeführt. Erst in den 70er- Jahren begannen, unter gewaltigem logistischen und pädagogischen Einsatz, die ersten Versuche einer gemeinsamen Beschulung von sehgeschädigten und normalsichtigen Schülern. Die integrative Beschulung folgt damit knapp zehn Jahre später dem allgemeinen Trend hin zu offeneren Unterrichts- und Schulformen. Die ersten Integrativmaßnahmen standen nicht nur unter hohem Erwartungsdruck, weil ein historisch gewachsenes und erfolgreiches lindenbildungssystem über mehr als eineinhalb Jahrhunderte lang zum normalen Schulsystem koexistierte und damit der integrativen Beschulung einen Teil ihrer Existenzberechtigung abzusprechen schien, sondern wurde von Befürwortern der separativen Beschulung regelrecht bekämpft, weil eine erfolgreiche Beschulung unter den gegebenen Umständen nicht nur abwegig erschien, sondern auch, weil eine Durchlässigkeit des etablierten Systems nicht im Interessensbereich der vergleichsweise jungen Sehgeschädigtenpädagogik stand. Die integrative Regelpraxis an den Versuchsschulen machte jedoch bald klar, dass eine chancengleiche Teilnahme von Sehgeschädigten am Regelschulunterricht nicht nur möglich, sondern auch gewinnbringend sowohl für die integrierten, als auch für die sehenden Schüler sein konnte. Zudem führte eine weitere Entwicklung dazu, dass für manche sehgeschädigte Schüler und deren Eltern die Integration zu einer Perspektive wurde, nämlich diejenige von sich rasant fortentwickelnden technischen Möglichkeiten, die die schriftliche Kommunikation wischen den sehgeschädigten Schülern und normalsichtigen Personen enorm erleichterte und weiterhin in zunehmendem Maße vereinfacht. Computergestützte Arbeitstechniken bilden in diesem Zusammenhang die Schnittstelle, die in der Lage ist, dem normalsichtigen Benutzer zeitgemäße Kommunikation und multimediales Arbeiten zu ermöglichen und dem blinden Nenutzer, zumindest zu einem Teil, hinsichtlich der Schriftlichkeit das Augenlicht zu ersetzen. [...] (Orig.) |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2017/3 |