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Autor/inMontlibert, Christian de
TitelUniversitätsreform und Begriffspolitik.
Gefälligkeitsübersetzung: University reform and concept policy.
QuelleAus: Schultheis, Franz (Hrsg.): Humboldts Albtraum. Der Bologna-Prozess und seine Folgen. Konstanz: UVK Verl.-Ges. (2008) S. 29-46Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-86764-129-6
SchlagwörterIdeologie; Evaluation; Forschung; Identität; Bildungspolitik; Differenzierung; Legitimation; Mobilität; Neoliberalismus; Staat; Wettbewerb; Hochschulpolitik; Diskurs; Modell; Modernisierung; Paradigma; Reform; Strategie; Symbol; Europäische Union; Akteur
AbstractDer Diskurs der Bildungsminister und ihrer Fachleute in Bologna war, so der Verfasser, rein performativ: Indem sie ihre Darstellungen öffentlich und damit zu einem offiziellen Text machten - geadelt durch die Legitimität des staatlichen Wortes - hofften sie, wie auch bald ein Teil der Hochschullehrer, dass sie die eigentlich politische Tat in jeder Universität erlauben würden, die anschließend, durch Verwandlung der Wörter in die Wirklichkeit, dazu beitragen würde, die erwünschte Welt zu erschaffen. Die in unterschiedlichen Sphären zirkulierende symbolische Aufbereitung wird von einer Reihe spezialisierter Akteure (Universitätspräsidenten, Ökonomen, Journalisten, Essayisten) so bearbeitet, dass sie erstens kohärenter und wirkungsvoller wird und zweitens von den sozialen Beziehungen distanziert wird, die sie ursprünglich hervorgebracht haben. Die verwendeten Begriffe werden schnell zu Codewörtern, mit denen die Anhänger sich wiedererkennen, hingegen deren Gegner und Verweigerer ausgeschlossen werden. Dieser Diskurs richtet sich vor allem an die Vielen, so die These, die in einer ungewissen Welt mit einer Vielzahl von Evaluationskriterien keine gesicherten Statuspositionen innehaben und ein zunehmendes Gefühl der Ohnmacht, der allgemeinen Enteignung teilen. Die Managementbegriffe der Reform tragen dazu bei, sie mit Wahrnehmungs- und Klassifizierungssystemen auszustatten, die der neuen Lage angepasst sind, und verhindern, dass sie sich zusammentun und gegen die neue Ordnung auftreten. Ganz allmählich lassen die Begrifflichkeiten dieses Managementdiskurses einen Glauben entstehen, der sie an das ökonomische und politische Geschehen bindet, und formieren einen neoliberalen "gesunden Menschenverstand", der sie im Gegenzug legitimiert. (ICF2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2010/1
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