Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Allemann-Ghionda, Cristina |
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Titel | Vom Postulat zur bildungspolitischen und didaktischen Umsetzung? Anmerkungen zur Interkulturalität in Lehrplänen. |
Quelle | Aus: Rosen, Lisa (Hrsg.); Farrokhzad, Schahrzad (Hrsg.): Macht - Kultur - Bildung. Festschrift für Georg Auernheimer. Münster u.a.: Waxmann (2008) S. 147-163 |
Beigaben | Literaturangaben S. 161-163 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-8309-2031-8; 978-3-8309-2031-1 |
Schlagwörter | Bildungsauftrag; Bildungsstandards; Schule; Schulsystem; Lehrerausbildung; Schüler; Interkulturalität; Interkulturelle Bildung; Interkulturelle Kompetenz; Didaktik; Lehrplan; Migrationshintergrund; Umsetzung; Deutschland |
Abstract | Die Verfasserin rekonstruiert in ihrem Beitrag zur Interkulturalität in Lehrplänen Stellenwert und Verortung interkultureller Bildung in offiziellen Bildungsdokumenten. Sie würdigt zunächst die besondere Berücksichtigung interkultureller Bildung in den bildungspolitischen Empfehlungen der Kultusministerkonferenz von 1996 und prüft im Anschluss daran kritisch, inwieweit diese Postulate im Schulsystem und in der Lehrerbildung institutionalisiert wurden. Ein zentrales Ergebnis ist, dass in den schulischen Lehrplänen der Bundesländer durchweg unterschiedliche Auffassungen zum Stellenwert interkultureller Bildung zum Ausdruck kommen: Neben einem Verständnis von interkultureller Bildung als allgemeiner Bildungsaufgabe lässt sich eine Beschränkung einer solchen Aufgabenstellung auf Grund- und Hauptschulen vorfinden. Weiterhin dominiert in den Lehrplänen einiger Bundesländer nach wie vor eine defizitorientierte Sichtweise gegenüber Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Für Nordrhein-Westfalen stellt sie einige Fortschritte in der Umsetzung interkultureller Leitideen (etwa als allgemeiner Bildungsanspruch) fest, sieht aber auch hier noch Entwicklungsbedarf. Dasselbe gilt für die Ausbildungssituation der Lehramtsstudierenden. Die Verfasserin fordert die explizite Berücksichtigung von Interkulturalität als Querschnittsdimension in der Lehrerbildung. Im Weiteren stellt die Autorin Überlegungen zur didaktischen Umsetzung interkultureller Bildung an. Dabei beruft sie sich auf Modelle zur interkulturellen Sensibilisierung, kritisiert aber mit Auernheimer etwa den naiven Glauben an das interkulturelle Potential internationaler Kontakte und einen damit einhergehenden Mangel pädagogischer Arrangements, beispielsweise bei der Beurteilung von Konflikten. Zur Implementierung interkultureller Kompetenz in Schulen schlägt sie vor, die Stadien der interkulturellen Sensibilisierung nach Bennett didaktisch aufzubereiten und zielgruppenorientiert zu modifizieren. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2009/3 |