Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Nandi, Miriam |
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Titel | Multikulturalismus und postkoloniale Kritik. Gefälligkeitsübersetzung: Multiculturalism and post-colonial criticism. |
Quelle | Aus: Gander, Hans-Helmuth (Hrsg.): Anerkennung. Zu einer Kategorie gesellschaftlicher Praxis. Würzburg: Ergon Verl. (2004) S. 183-195 |
Reihe | Identitäten und Alteritäten. 17 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Kultur; Erwartung; Identifikation; Identitätsbildung; Konflikt; Selbstbild; Interkultureller Faktor; Multikulturelle Gesellschaft; Kolonialismus; Macht; Minderheitenpolitik; Pluralismus; Schuld; Wertorientierung; Anerkennung; Authentizität; Reform; Reziprozität; Universalismus; Minderheit; Interessengruppe |
Abstract | Anerkennung, so die Verfasserin, darf nicht auf Konzepte kultureller Reinheit oder Authentizität rekurrieren, da dies auf eine Festschreibung des Anderen hinausliefe und für die stattfindenden kulturellen Vermischungs- und Hybridisierungsprozessen Rechnung ignoriert. Die "Politik der Anerkennung" darf auch nicht als Alibi dafür dienen, dass westliche Geisteswissenschaftler andere Kulturen in kolonialistischer Manier studieren, prüfen und bewerten, als könnten die Anderen nicht für sich selbst sprechen. Anerkennung darf auch nicht - und das ist zweifelsohne das Allerschwerste - als ein Akt der Großzügigkeit dargestellt werden, weil auf diese Weise Machtgefälle nicht aufgelöst, sondern perpetuiert werden. Vielmehr soll Anerkennung bedeuten, so die These, Ansprüchen des/der Anderen gerecht zu werden, und das heißt auch Machtdifferenzen mitzudenken, historische Ungerechtigkeiten zuzugeben, den Anderen sprechen oder auch schweigen zu lassen, einfach ihn nicht mit Erwartungen zu überfrachten. Anerkennung ist nicht immer wechselseitig, und diese Nicht-Reziprozität gilt es zunächst einmal zu akzeptieren. Das ändert nichts daran, dass ein wechselseitiges Anerkennungsverhältnis ein normativer Horizont einer Theorie der Anerkennung bleiben darf. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/1 |