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Autor/inn/enWulf, Christoph; Zirfas, Jörg
TitelBildung im Ritual.
Perspektiven performativer Transritualität.
Gefälligkeitsübersetzung: Education as a ritual. Prospects for performative transrituality.
QuelleAus: Bildung im Ritual. Schule, Familie, Jugend, Medien. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2004) S. 359-382
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Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; gedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-8100-4090-8
DOI10.1007/978-3-322-83420-1
SchlagwörterBildung; Wissen; Gemeinschaft; Anpassung; Wahrnehmung; Inszenierung; Transkulturalität; Ritual; Praxis; Raum; Änderung
Abstract"Rituale entstehen im performativen Handeln, das symbolisch kodiert ist und dessen Inszenierung und Aufführung zur Bearbeitung von Differenzen beiträgt. Sie sind gerahmt und lassen sich nur in ihrem historischen und kulturellen Kontext angemessen begreifen. Rituale machen Unsichtbares sichtbar und enthalten eine ostentative Seite; andererseits dient ihnen die Demonstration auch dazu, das Offensichtliche zu maskieren. Das zu ihrer Inszenierung und Aufführung erforderliche praktische Wissen wird weitgehend mimetisch erworben. Ritualen ist eine über ihre Figuration hinausdrängende Dynamik inhärent; sie führt zu einer Veränderung ritueller Formen, Ziele und Kontexte und damit zu einer Transritualität... Mit Bezug auf Bildung bezeichnet Transritualität sowohl die performativ-reflexive und ludische als auch die körperliche und soziale Rahmung von rituellen Bildungsprozessen. Räumlich betrachtet rückt der Hybridcharakter von Ritualen in den Mittelpunkt, da in modernen rituellen Räumen Geschichten, Sozialitäten, Kulturalitäten, Medialitäten und Virtualitäten ein atmosphärisches Amalgam eingehen. Zeitlich betont der Begriff den dynamischen Charakter von Ritualen, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in diverse Verhältnisse zu einander setzen kann: in wiederholende, vergegenwärtigende, kontrastierende, komplementäre, widersprechende etc. Transritualität zielt mit Blick auf die Praxis auf den Zusammenhang und die Verschränkung von performativem Wissen, ästhetischen Prozeduren, normativen Machtstrukturen und sozialen Handlungen. Dabei spielt die aisthesis als synergetische Gelenkstelle zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung, Emotionalität und Urteilsfülligkeit, zwischen Erinnerung und Erfahrung, Annäherung und Distanz eine ebenso zentrale Rolle wie die Mimesis. Diese meint im transrituellen Kontext die körperliche Inbezugsetzung diverser sozialer und kultureller Welten. Mimetische Prozesse erzeugen performative Welten, indem sie darstellen, was sie praktisch umsetzen: gemeinschaftliches Handeln, Instituierungen, Übergänge etc. Als Medien, so der transrituelle Blickwinkel, vermitteln Rituale Erfahrungen des Fremden und Anderen, und erzeugen so Möglichkeiten der (kollektiven) Erregung, der Intensivierung und der Ekstase. Bezogen auf Theatralität betont Transritualität den Zuschauercharakter und Inszenierung als Semiotisierung der Darstellung durch diverse Zeichen- und Emblemtraditionen. Eng verbunden hiermit ist das Imaginäre als Matrize des Rituellen, die aus Erfahrungen, Erinnerungen und ikonologischen Verweisungszusammenhängen resultiert. Für moderne Rituale wird der performative transkulturelle Stil von Gemeinschaften, die Art und Weise, wie sie mit Spannungen, Aushandlungsprozessen, Hybridisierungen etc. zwischen den Kulturen umgehen, zu einem zentralen Thema. Traditionell kommt dagegen der Sakralität in den Ritualtheorien eine große Bedeutung zu. Transritualtität bezieht sich hier auf die Entkernung und Aushöhlung von kirchlichen Ritualen zugunsten von sakralen Sinnstiftungsprozeduren und profanisierten Tabuzonen innerhalb teilweise inkonsistenter ritueller Handlungspraktiken. Dabei bildet das profanisierte Heilige den Schnittpunkt des Transrituellen, kommt in ihm doch der geglaubte positive Sinn des Rituals zum Ausdruck." (Textauszug).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2006/4
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