Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Voland, Eckart; Paul, Andreas |
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Titel | Vom "egoistischen Gen" zur Familiensolidarität. Die soziobiologische Perspektive von Verwandtschaft. Gefälligkeitsübersetzung: From the "egoistic gene" to family solidarity : the socio-biological perspective of kinship. |
Quelle | Aus: Verwandtschaft : sozialwissenschaftliche Beiträge zu einem vernachlässigten Thema. Stuttgart: Enke (1998) S. 35-58 |
Reihe | Der Mensch als soziales und personales Wesen. 14 |
Beigaben | Abbildungen 1 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-432-30151-0 |
Schlagwörter | Zukunftsperspektive; Sozialisation; Familie; Verwandtschaft; Darwinismus; Evolution; Genetik; Soziobiologie; Ethnische Herkunft |
Abstract | In ihrem Aufsatz beschreiben die Autoren vor dem Hintergrung der Geschichte der Pilgerväter die soziobiologischen Aspekte von Verwandtschaft und erläutern den Darwinismus in Bezug auf Verwandtschaft. Sie kommen zu folgenden Ergebnissen: (1) Bei sich zweigeschlechtlich fortpflanzenden Arten führt die meioistische Reifeteilung, d. h. die Halbierung des Erbguts im Zuge der Keimzellenherstellung, in Verbindung mit der sexuellen Rekombination des Erbguts im Zuge der Befruchtung zu Individuen mit unterschiedlichen Anteilen gemeinsamen (abstammungsgenetischen) Erbguts. Abgestufte Verwandtschaft ist also zunächst ein genuin reproduktionsbiologisches Phänomen. (2) Das biologische Evolutionsgeschehen verläuft genzentriert, worin begründet liegt, daß nicht nur solche Merkmale evolutiv begünstig werden, die die persönliche Fortpflanzung fördern, sondern auch solche, die (unter der Bedingung der Hamilton-Ungleichung) der Fitneß der Verwandten dienlich sind (Verwandtenselektion). (3) Nepotismus und diskriminative elterliche Fürsorge sind biologisch diesen Verhaltensstrategien angepaßt - erklärbar aus der Funktionslogik des "egoistischen Gens". (4) Nepotismus wird von Darwinschen Algorithmen reguliert, die den biologischen Imperativ jeweils unter Beachtung der persönlichen und situativen Umstände in durchschnittlich fitneßsteigerndes Verhalten umsetzen. Dabei kommen vielfältige physiologische, psychologische und kulturelle Meschanismen zur Anwendung. (5) Die soziobiologische Sichtweise widerspricht ausdrücklich kulturkritischen Vorstellungen, wonach Verwandtschaft bis zur Bedeutungslosigkeit zerfallen könnte. (prb). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2000_(CD) |