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Drei gaengige Definitionen der Zweitsprachenerwerbsforschung (SLA = Second Language Acquisition) dienen dem Autor dazu, die Grundannahmen dieser Richtung herauszustellen. Als erstes nennt er dabei die Annahme, dass sich Zweitsprachenerwerb auf den Erwerb einiger sprachlicher Untersysteme reduzieren liesse, so dass Phonologie und Lexik keine Rolle spielen. Eine weitere Annahme sei das Festhalten an der Existenz des bis heute nicht nachweisbaren LAD (language acquisition device = Spracherwerbsmechanismus), der vom Rest der menschlichen Kognition abgetrennt sei. An diese theoretische Erlaeuterung schliesst der Autor drei Fallbeispiele aus seiner eigenen Unterrichtserfahrung als Englischlehrer an, mit denen er zeigen moechte, dass die Kognitionswissenschaft plausiblere Erklaerungen fuer das Lernverhalten beim Zweitsprachenerwerb liefern kann. Als erstes Beispiel analysiert er den syntaktischen Fehler eines Schuelers in einer For-/Since-Konstruktion gemaess Tulvings Definition vom episodischen und semantischen Gedaechtnis. Im zweiten Beispiel interpretiert er den Widerwillen eines Schuelers, Kontraktionsformen zu akzeptieren, mit Hilfe D'Andrades "folk models". Das dritte Beispiel erlaeutert mit Lakoffs Theorien die vermeintliche Willkuer idiomatischer Ausdruecke, die so vielen Schuelern Schwierigkeiten bereiten. Der Artikel schliesst mit der Forderung, dass Kognitionswissenschaft und Zweitsprachenerwerbsforschung (SLA) endlich enger zusammenarbeiten muessen. Auch fuer den alltaeglichen Fremdsprachenunterricht sei es von groesster Bedeutung, die Ergebnisse der Kognitionswissenschaft mit einzubeziehen, um Lehren und Lernen zu optimieren.
Erfasst von
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung, Marburg
Update
1996_(CD)
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0346-251X
Block, David: Seeking new bases for SLA research: looking to cognitive science. 1990.
2788612
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