Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Böttger, Andreas; Köller, Regine; Solberg, Alina |
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Titel | Delinquente Episoden - Ausstiege aus kriminalisierbarem Handeln. Gefälligkeitsübersetzung: Delinquent episodes - exits from criminalizable action. |
Quelle | Aus: Bremer Längsschnittstudie zum Übergang von der Schule in den Beruf bei ehemaligen Hauptschülern. Bd. 2, Delinquenz im Lebensverlauf. Weinheim: Juventa (2003) S. 95-122 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-7799-1705-X |
Schlagwörter | Abweichendes Verhalten; Einstellung (Psy); Identität; Selbstbild; Handlungsorientierung; Kriminalität; Jugendgruppe; Gewaltbereitschaft; Jugendlicher; Junger Erwachsener |
Abstract | Die Autoren berichten anhand von Auszügen aus qualitativen Interviews über delinquente Episoden in den Biographien von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen. Die Beispiele verdeutlichen die "Einstiege" in die Delinquenz und die "Ausstiege" aus der Delinquenz, welche im Sinne einer sozialen Rolle verstanden wird, die in der Folge gesellschaftlicher Zuschreibungsprozesse oder als ein selbstgewähltes Interaktionsmuster ausgestaltet und Teil der Ich-Identität im Lebenslauf wird. Delinquente Episoden stellen somit Lebensphasen dar, in denen die Betroffenen das von strafrechtlichen Normen abweichende Handeln im Sinne der Übernahme einer entsprechenden Handlungsbereitschaft während einer zeitlich eingegrenzten Dauer in ihr Selbstkonzept integrierten. Für den Ausstieg aus delinquenten Episoden lässt sich in Bezug auf durch oder in Jugendgruppen ausgeübte Delinquenz zunächst feststellen, dass mit der Auflösung der Gruppen bzw. mit dem Ausstieg Einzelner am Ende der Jugendphase und mit der Übernahme von Rollen des Erwachsenenseins oftmals auch die delinquente Episode beendet wird. Der Ausstieg kann jedoch auch die Folge selbst erlittener Viktimisierungserfahrungen oder das Ergebnis eines bewussten Entscheidungsprozesses sein, der neben anderen Möglichkeiten auf einer Art "Kosten-Nutzen-Kalkulation" beruht. Ferner nimmt die Angst vor einer Haftstrafe und ihren Folgen einen besonderen Stellenwert ein, während Kontakte mit Kontrollinstanzen, die bereits stattgefunden haben (in Form von Strafen oder Interventionen der Polizei), weniger zu einer Abkehr von Delinquenz beizutragen scheinen. Ein erfolgreicher Ausstieg aus der Delinquenz führt zu Identitätsentwürfen, die diesen Ausstieg als wesentlichen Bestandteil des Selbstkonzepts enthalten. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2005_(CD) |