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Autor/inWahl, Klaus
TitelRechtsextremismus oder extreme Gewalt?
Entwicklung und Sozialisation von fremdenfeindlichen und rechtsextremen Tätern.
Gefälligkeitsübersetzung: Right-wing extremism or extreme violence? Development and socialization of xenophobic and extreme right-wing offenders.
QuelleAus: Entstaatlichung und soziale Sicherheit. Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig; Teil 1. Opladen: Leske u. Budrich (2003)Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
DokumenttypCD-ROM; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-8100-4038-X
SchlagwörterAbweichendes Verhalten; Aggressivität; Emotionalität; Gewalt; Psychosozialer Faktor; Sozialisation; Familie; Motivation; Gewaltbereitschaft; Konferenzschrift; Jugendlicher
Abstract"Das Deutsche Jugendinstituts hat, teils mit den Universitäten Jena und München, mehrere Studien zu fremdenfeindlichen, antisemitischen und rechtsextremen Jugendlichen und Straftätern abgeschlossen: Eine Jahresvollerhebung entsprechender Polizeiakten, eine Analyse einschlägiger Gerichtsurteile, Interviews und Tests mit fremdenfeindlichen Gewalttätern und einer Kontrollgruppe. Zuvor hatten wir Verhaltensbeobachtungen bei Jugendlichen sowie eine Längsschnittstudie von der Kindheit bis ins Jugendalter ausgewertet. Die Daten vermitteln differenzierte Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse von Aggressivität, Devianz, Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremistischer Ideologie. Dabei erweist sich 'Rechtsextremismus' zur Klärung der Tätermotive als vager Begriff, der eben der politisch-juristischen und nicht der psychologischen Diskussion entstammt. Rechtsextreme Ideologien werden meist erst im Jugendalter ausgeprägt, gelegentlich werden auch frühere Einflüsse der Großeltern sichtbar. Viele polizeilich oder gerichtlich als rechtsextrem klassifizierte Täter sind kaum fähig, mehr als ein paar Sätze politisch zu argumentieren. Rechtsextreme Ideologen umfassen offenbar nur einen kleineren Kreis. Ziemlich durchgängig finden sich dagegen bei den später als fremdenfeindlich und rechtsextrem kategorisierten Tätern schon in früher Kindheit auffällige Temperamente und überdurchschnittlich aggressive Tendenzen, oft vor dem Hintergrund eines kalten, aber dramatischen Familienklimas. Ein weiterer Teil späterer Täter zeigt als Kinder andere extreme Emotionen und soziale Auffälligkeiten: Ängstlichkeit, Menschenscheu, Hyperaktivität, Trauer, die dann - auch durch die Sozialisationswirkung überforderter Eltern, Erzieherinnen und LehrerInnen - ebenfalls später in Provokation, Devianz und Aggression münden. Da sich diese Aggression besonders in Schulen manifestiert, folgen oft Negativkarrieren mit Schulverweisen, Schulschwänzen, Straßenkriminalität, Eintritt in extreme Jugendgruppen, polizeilichen und juristischen Eingriffen. Rechtsextremistische Ideen erscheinen dabei häufig nur als Rationalisierung psychosozialer Probleme. Statt nur die soziologischen 'üblichen Verdächtigen' wie gesellschaftliche Modernisierungsfolgen, Arbeitslosigkeit, Wertewandel, mangelnde historisch-politische Bildung sollten daher in tiefensoziologischer oder biopsychosoziologischer Perspektive auch die sozial-emotionalen Motivationsanteile solcher Täter beachtet werden, auch für die Prävention." (Autorenreferat).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2005_(CD)
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