Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Gebauer, Gunter; Braun, Sebastian |
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Titel | Spitzensport im Kontext der nationalen Kultur. Ein deutsch-französischer Vergleich. Gefälligkeitsübersetzung: Top-class sport in the context of national culture : a comparison of Germany and France. |
Quelle | Aus: Sport und Gesellschaften. Schorndorf: Hofmann (2001) S. 133-157 |
Reihe | Texte - Quellen - Dokumente zur Sportwissenschaft. 31 |
Beigaben | grafische Darstellungen 7 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-7780-6911-X |
Schlagwörter | Kultur; Schichtzugehörigkeit; Soziale Herkunft; Staatliche Förderung; Bildungsabschluss; Leistungssport; Sport; Training; Qualifikation; Organisationsstruktur; Sportler; Deutschland; Frankreich |
Abstract | "Der Beitrag von Gebauer & Braun befaßt sich mit den Unterschieden in den organisatorischen Strukturen des Spitzensports und der sozial-strukturellen Zusammensetzung der Spitzensportler in Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland. Spitzensportförderung wird in Frankreich als unmittelbare Aufgabe des Staates und der ihm nachgeordneten Instanzen begriffen. Neben staatlich kontrollierten Organisationssystemen äußert sich dies in institutionell abgesicherten, vielfältigen schulischen und beruflichen Unterstützungsleistungen für Sportler: vom integrierten Schul- und Trainingszentrum über Sonderkonditionen beim Zugang zum Studium bis zu Übernahmegarantien von Arbeitgebern nach Karriereende. Im Gegensatz dazu liegt die Organisation des Spitzensports in Deutschland in den Händen der im Prinzip autonomen Spitzenverbände; die Rolle des Staates beschränkt sich - zumindest formal - auf die Rolle des Geldgebers; die Verzahnung von schulischer, sportlicher und beruflicher Laufbahn ist institutionell kaum abgesichert. Auch die Daten zur Sozialstruktur von Spitzensportlern beider Länder weisen eine Reihe markanter Unterschiede auf: die angestrebten Bildungsabschlüsse sind bei französischen Spitzensportlern durchschnittlich geringer und im Falle eines Studiums sehr viel stärker auf den Beruf des Sportlehrers fixiert als bei deutschen; ihrer sozialen Herkunft nach entstammen deutsche Athleten durchschnittlich höheren Sozialschichten als die französischen; ebenso gelingt ihnen durch die Karriere im Spitzensport zu einem höheren Prozentsatz ein sozialer Aufstieg. Die Autoren erklären dies mit den Unterschieden in den Bildungssystemen beider Länder. Das insgesamt flexiblere, durchlässigere und sportliche Leistungen positiv sanktionierende Bildungssystem in Deutschland erlaubt ein hohes Maß der Vereinbarkeit von sportlichen und beruflichen Laufbahninteressen, die im Rahmen des Selbstmanagements von Athleten - ungeachtet aller Probleme und Belastungen - austariert werden können. Das sehr viel rigidere und sportlichen Leistungen sehr distanziert gegenüberstehende französische Ausbildungssystem läßt dies nicht zu. Dies führt zur staatlichen Institutionalisierung spezieller Problemlösungsangebote für sportlich Ambitionierte, die wiederum für Personen aus niedrigeren bzw. intellektuell weniger ambitionierten Sozialschichten besonders attraktiv sind. Der Beitrag verdeutlicht, wie mit verschieden verfaßten Organisationsstrukturen im Sport unterschiedliche Gelegenheits- und Anreizstrukturen verbunden sind, die wiederum eine unterschiedliche, sozial selektive Wirksamkeit entfalten." (Textauszug). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2004_(CD) |