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Im traditionellen Germanistikstudium an auslaendischen Universitaeten werden deutsche Sprache und Kultur vor allem durch "hohe" Literatur vermittelt. Seit etwa 1975 hat allerdings die Theorie des Faches Deutsch als Fremdsprache einen derartigen Literaturkanon mit seiner Pfoertner- und Meinungsfuehrer-Rolle in Frage gestellt, indem auf Bedeutung, Sinn und Ziel des Literaturunterrichts in der Fremdsprachendisziplin verwiesen und eine adressatenorientierte Wissenschaft gefordert und gefoerdert wurde. Das Beispiel des Literaturkanons der franzoesischen Germanistik zeigt, dass sich die Programme des Deutschstudiums und der nationalen "Concours" (Staatspruefungen als Wettbewerb) noch immer an traditionellen Werten und Werken, und somit viel mehr an dem Interesse der Lehrenden als an dem der Lernenden, orientieren. Das ist um so bedauerlicher, als im rigiden franzoesischen System dem Kanon verstaerkt normative Bedeutung zukommt. Die Analyse der verschiedenen Statistiken (10 Tabellen) ergibt u. a.: Die Gegenwartsliteratur ist unterrepraesentiert; vermittelt wird eine "Maennerliteratur"; komische Werke werden kaum behandelt. Der untersuchte Literaturkanon entspricht jedenfalls den Forderungen und Zielen des interkulturellen Faches DaF bei weitem nicht.
Erfasst von
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung, Marburg
Update
1996_(CD)
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Standortunabhängige Dienste
0724-9616
Zeyringer, Klaus: "AUS-Wahl-Verwandtschaften" - Ein Literaturkanon. Zur Germanistik an franzoesischen Universitaeten. 1991.
2694777
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