Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Hornstein, Walter |
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Titel | Gewalt in Deutschland. Über die Notwendigkeit gesellschaftlicher Lernprozesse und die Rolle der Pädagogik. |
Quelle | Aus: Pädagogik und Gewalt. Opladen: Leske u. Budrich (1995) S. 37-55 |
Beigaben | Literaturangaben 19 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Pädagogik; Gesellschaft; Gewalt; Lernen; Deutsche Integration; Deutschland-BRD; Deutschland-DDR; Deutschland-Westliche Länder; Deutschland-Östliche Länder |
Abstract | Der Autor versucht in seinem Beitrag "die Beziehung zwischen Pädagogik, Politik, Gewalt und Staat zu klären. ... Er setzt in einem ersten Teil mit einer Vergegenwärtigung wesentlicher Aspekte und Tendenzen des aktuellen Gewaltdiskurses in der ... neuen Bundesrepublik an und weist dabei ... auf Unterschiede in der Entwicklung in Ost und West hin." Er stellt dabei einige problematische Tendenzen fest wie den Übergang des Gewaltdiskurses zu einem Ordnungsdiskurs, in dem Zuständigkeiten an Instanzen delegiert werden - so auch an die Pädagogik. "Das Festlegen von Zuständigkeiten für Problemlösungen, klammert in der Regel die Auseinandersetzung mit den realen Situationen ... aus und bleibt letztlich ein Kurieren an Symptomen." Die Möglichkeiten der Erziehung werden im Moment unter der Perspektive diskutiert: wie kann durch Erziehung verhindert werden, was gesellschaftlich als problematisch empfunden wird? Der Autor setzt sich mit dem Phänomen der Gewalt unter einer "im Kern pädagogischen Perspektive" auseinander, in dem er Gewalt als Anlaß für gesellschaftliches Lernen versteht. "Er geht dabei von der These aus, daß, wer mit Gewalt agiert, keine anderen Formen der Konfliktaustragung und -regulierung gelernt hat und fragt weiter nach den Möglichkeiten und Chancen kollektiven Lernens im Umgang mit Gewalt." Für den Autor stehen "nach der Vereinigung (Deutschlands) und dem damit einhergehenden Zusammenbruch des sozialistischen Systems, das über lange Zeit im Rahmen eines aufeinander bezogenen Freund-Feind-Denkens eine stabilisierende Wirkung für gesellschaftliche Werte, für einen Wertekonsens hatte, neue Lernaufgaben" bevor. "Es gilt neue Formen der Sicherung gesellschaftlicher Identität zu entwickeln, die wegführen von antagonistischen 'entweder - oder'-Denken zu neuen Formen integrativen Denkens und Handelns, zum 'und'. ... In diesem Zusammenhang formuliert der Autor eine Reihe von Aufgaben für die Pädagogik." (DIPF/Kr.) |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 1997_(CD) |