Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Trotha, Klaus von; Alföldy, Géza |
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Titel | Professionalisierung der Leitungsstruktur? Pro & Contra. |
Quelle | In: Forschung & Lehre, 6 (1999) 9, S. 458-459Infoseite zur Zeitschrift |
Beigaben | Abbildungen 2 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0945-5604 |
Schlagwörter | Bildungsmanagement; Steuerung; Verantwortung; Standortentwicklung; Globalhaushalt; Hochschuleffizienz; Hochschulleitung; Hochschulprofilierung; Hochschulrat; Hochschulselbstverwaltung; Hochschulverwaltung; Dekan; Hochschulrektor; Hochschule; Reform; Deutschland |
Abstract | Zum Thema "Professionalisierung der Leitungsstruktur" äußert sich PRO der Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg: Die Qualität unserer Hochschulausbildung ist grundsätzlich in Ordnung. Unser Problem ist, dass vieles zu lange dauert, dass unsere Strukturen international nicht kompatibel sind und dass die Hochschulen selbst in der Vergangenheit zu wenig Initiativen ergriffen haben, daran etwas zu ändern. Die Universitäten müssen ihre Leitidee neu diskutieren, denn die Ansprüche sind vielfältiger geworden. Im Hinblick auf eine mögliche Neuordnung der Leitungsstrukturen heißt das u. a.: Unter den Bedingungen des Globalhaushalts und der für alle staatlichen Bereiche spürbaren Knappheit der finanziellen Ressourcen werden die Hochschulleitungen einen Großteil der Verteilungsverantwortung zu übernehmen haben. Der damit verbundenen Chance zur Verbesserung der Effizienz des Mitteleinsatzes korrespondiert auf Hochschulseite ein Mehr an Führung, Koordinierung, Planung und Schwerpunktsetzung. Wir müssen deshalb die Hochschulleitungen auf der Zentral- und auf der Fakultätsebene professionalisieren, damit sie diese Leitungsverantwortung wahrnehmen können. In der internationalen Konkurrenz der Bildungseinrichtungen wird künftig nicht mehr allein entscheidend sein, was man studiert hat, sondern immer mehr auch wo man studiert hat. Die Hochschulen brauchen daher Leitungsorgane, die in der Lage sind, strategische Strukturentscheidungen verantwortlich und über einen längeren Zeitraum zu begleiten und voranzutreiben. CONTRA steht demgegenüber Prof. Alföldy von er Universität Heidelberg: Der Gedanke, die Universität brauche "professionalisierte Leitungsstrukturen", beruht auf dem fatalen Irrtum, Hochschulen seien wie Wirtschaftsbetriebe zu lenken. Die Universität ist aber keine Fabrik, wofür ein professionelles Management nötig ist. Deren Leistungsfähigkeit hängt nicht nur von der Erfahrung der Amtsträger als Manager ab, sondern setzt Vertrautheit und ständige Verbindung mit Forschung und Lehre sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Gruppen der Universität voraus. Die Idee, selbst die Fakultäten von "professionalisierten", hauptamtlichen Dekanen mit einer Amtszeit von vier bis sechs Jahren leiten zu lassen, ist geradezu absurd. Was verspricht man sich von dieser Reform? Es gibt keinen vernünftigen Grund für die Abschaffung des bewährten Systems mit Dekanen, die in einem ein- oder zweijährigen Turnus wechseln und für die dieses Amt nicht Machtausübung bedeutet, sondern eine Pflicht, die ein Hochschullehrer in kollegialer Verbundenheit mit seiner Fakultät auf sich nimmt. (HoF/Text teilweise übernommen). |
Erfasst von | Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Update | 2000_(CD) |