Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Fitzek, Ingrid |
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Titel | Wenig erfreuliche Aussichten. "Qualitätspakt" als Ende des Ausbaus der nordrhein-westfälischen Hochschulen. |
Quelle | In: Forum Wissenschaft, 16 (1999) 2, S. 71-73Infoseite zur Zeitschrift |
Beigaben | Abbildungen 2 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0178-6563 |
Schlagwörter | Lehre; Stellenabbau; Hochschuleffizienz; Hochschulentwicklung; Hochschulfinanzierung; Hochschulpolitik; Hochschulreform; Regionale Hochschulplanung; Studentenzahl; Studienbedingungen; Studienplatz; Qualität |
Abstract | Das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung (MSWWF) hat in Absprache mit dem Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unter der Überschrift "Qualitätspakt" weitreichende Pläne für den Hochschulbereich entwickelt. Der "Qualitätspakt" geht davon aus, daß der Ausbau des Hochschulwesens abgeschlossen ist und "Erhalt und Sicherung des Hochschulstandortes Nordrhein-Westfalen nicht mehr durch quantitatives Wachstum, vor allem nicht durch finanzielle Zuwächse zu leisten sein werden." (MSWWF 1/99). Demgegenüber hat die rot-grüne Koalition in Nordrhein-Westfalen in ihrem Koalitionsvertrag die Förderung von Wissenschaft und Forschung zur prioritären Aufgabe erklärt und zusätzliche Mittel sowohl für Personal als auch für Sachausstattung und Investitionen als erforderlich angesehen. Vor diesem Hintergrund ist der jetzt angekündigte "Qualitätspakt" sehr differenziert zu beurteilen. Kernbestandteil des "Qualitätspakts" ist die Kürzung von insgesamt 2.000 Stellen an den Hochschulen in einem gestuften Verfahren innerhalb von zehn Jahren. Gleichzeitig sollen die bisher im Wissenschaftshaushalt angebrachten 1626 KW (Künftig wegfallend)-Vermerke aufgehoben werden. Der geplante Stellenabbau wird durch Vorhaben ergänzt, die finanzieller Natur sind, aber auch durch Maßnahmen, die die Chance zu strukturellen und inhaltlichen Reformen eröffnen. Zur Umsetzung des "Qualitätpakts" soll eine staatsferne ExpertInnen-Kommission berufen werden, die mit den Hochschulen die jeweiligen Schritte des Stellenabbaus festlegen, die Kriterien für den Innovationsfonds, aber auch Empfehlungen zur Entwicklung und Struktur der Hochschullandschaft erarbeiten soll. Der überwiegende Teil der bisher vorliegenden Reaktionen aus den Hochschulen auf die Pläne zur Stellenkürzung ist negativ. Der "Qualitätspakt" ist eine deutliche Abkehr vom bisherigen Koalitionskonsens über den personellen Bestandserhalt an den Hochschulen und von der Ausbauperspektive im Personalbereich. Um die Qualität von Lehre und Studium zu verbessern, müsse die inhaltliche Studienreform vorangetrieben werden (u. a. inter- und transdisziplinäre Studienelemente mit klassischem Fachwissen und Praxisphasen verbinden, kritisches Denken und Fähigkeit zur Reflexion fördern). (HoF/Text übernommen). |
Erfasst von | Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Update | 2000_(CD) |