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Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Autor/inButterwegge, Christoph
TitelDie ideologische "Entsorgung" der rassistischen Gewalt.
QuelleIn: Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, 24 (1994) 1, S. 74-81Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN0342-9857
SchlagwörterAntiautoritäre Erziehung; Gewalt; Jugendpsychologie; Sozialpsychologie; Erlebnispädagogik; Gesellschaftspolitik; Politische Opposition; Jugendarbeit
AbstractButterwegge kritisiert den "typisch deutschen" Umgang mit dem Problem des Rechtsextremismus. Er konstatiert die Tendenz, linke Reformkraefte, die Ausserparlamentarische Opposition (APO) und - "eine ganze Lehrergeneration" als Geburtshelfer der Neonazis zu denunzieren mit dem Zweck, eigene Mitverantwortung fuer die wachsende Brutalitaet von Kindern zu leugnen und auf politische Gegner abzuwaelzen (S. 74). Rechtsextremismus unter Jugendlichen wurde von der Forschung vielfach als Jugendprotest fehlgedeutet. In Verbindung mit der Vorstellung, zwischen antiautoritaerer Erziehung und Rechtsextremismus bestehe eine Kausalbeziehung, entsteht nicht nur eine Ueberschaetzung der Wirkung paedagogischen Handelns ueberhaupt, es wird auch der Blick von der Erwachsenengeneration abgelenkt und das gesamtgesellschaftliche Extremismuspotential ausgeklammert. Die sprachliche Verbindung zwischen "akzeptierender Jugendarbeit" mit "akzeptierender Drogenarbeit" suggeriert Aehnlichkeiten, die nicht gegeben sind. Die Gefahr ist jedoch unuebersehbar, dass Verstaendigungsbereitschaft auch in "Komplizenschaft" und "Kumpanei" uebergehen kann. Auch Erlebnispaedagogik traegt ihre Risiken in sich. Bisher wurden in der akzeptierenden Jugendarbeit nur selten rechte Weltanschauungen bei den betreuten Jugendlichen wirklich geaendert. Das Primat des Handelns liegt deshalb in der Politik, Jugendarbeit kann keine sozialpolitische Feuerwehrrolle uebernehmen.
Erfasst vonDeutsches Jugendinstitut, München
Update1995_(CD)
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