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Obwohl literarische Texte im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts einen festen Platz einnehmen, sollte ihre Rolle angesichts der politischen Veraenderungen in Europa un den daraus resultierenden Veraenderungen des Fremdsprachenunterrichts neu bestimmt werden. Literatur kann dazu beitragen, dass dort nicht nur blosse Techniken zur Beherrschung der Fremdsprache bereitgestellt werden. Was wuerde passieren, wenn Fremdsprachenunterricht die Idee vermitteln wuerde, dass es unmoeglich ist, Sprecher einer anderen Sprache wirklich zu verstehen, unabhaengig von der Zeit und Anstrengungen, die man in das Lernen investiert? Solch ein didaktisches Konzept wuerde Schueler voellig anders auf ein multikulturelles Europa vorbereiten, indem eine neue Form von Toleranz gefoerdert wuerde, die das Fremdsein der Auslaender schuetzen und erhalten wuerde, indem ihre Gegenwart als normal akzeptiert wuerde. Fremdsprachenunterricht, der die Fremdsprache nicht nur als Kommunikationsmittel sondern als viel mehr, naemlich die Verwirklichung des eigenen Fremdseins bzw. des Fremdseins anderer ansieht, braucht Literatur zur Eroeffnung neuer Perspektiven. Ganz besonders Literatur zeigt Respekt fuer die, die uns fremd sind - eine Voraussetzung fuer das Zusammenleben in einem multikulturellen Europa.
Erfasst von
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung, Marburg
Update
1996_(CD)
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Hunfeld, Hans: Fremdsprachenunterricht ohne Literatur? .
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