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Die Formationsphase der deutschen Anglistik zwischen den weitgehenden Reformen an Schulen und Hochschulen zu Beginn des 19. Jahrhunderts und der Etablierung des ersten Lehrstuhls fuer Englisch wurde noch kaum genauer erforscht. Ueber die Beschaeftigung mit zwei Repraesentantenen dieses Zeitraums, naemlich dem ersten Universitaetsprofessor fuer moderne Fremdsprachen Victor Aimé Huber und dem Gymnasiallehrer Siegmund Imanuel, moechte die Autorin mit einer Analyse der fruehen Beitraege zur Anglistik und der Funktionen von englischer Sprache und Literatur in dieser Periode die beiden wichtigsten Forschungsluecken schliessen. Eine ihrer wesentlichen Schlussfolgerungen lautet: Nachdem das deutsche Bildungsbuergertum mehrere Generationen lang zwischen progressiven Idealen und persoenlichem bzw. Klassenegoismus hin- und hergeschwankt war, opferte es im entscheidenden Augenblick die Realbildung, welche die Privilegien der traditionellen Bildungstraeger an Universitaeten und Gymnasien bedrohte. Die Folge war eine Verlagerung der Wissenschaftsschwerpunkte vom Thema zur Methode, die Festlegung auf das Modell der klassischen Philologie und die Vernachlaessigung wichtiger und relevanter Fragestellungen. Hauptleidtragende dieser aus Angst vor weitergehender Demokratisierung selbst auferlegten Beschraenkung war im Bereich der Sprachen die Anglistik. (IFS).
Erfasst von
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung, Marburg
Update
1997_(CD)
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Haas, Renate: V. A. Huber, S. Imanuel und die Formationsphase der deutschen Anglistik. 1990.
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