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Dass die seit 1945 zu beobachtende oeffentliche Diskussion ueber die Weiterverwendung von nazistisch belasteten sprachlichen Ausdruecken in den 80er Jahren durch die Auseinandersetzung mit diversen Nazi- Vergleichen prominenter Politiker heftig wiederbelebt wurde, wird zum Anlass genommen, die sprachkritische Reflexion zum Verhaeltnis von Nazi- Verbrechen und Sprachsensibilitaet, die mit den gleich nach dem Ende des Krieges vorgelegten Aufzeichnungen "Aus dem Woerterbuch des Unmenschen" anhebt, wiederaufzunehmen und fortzusetzen. Kritisch gewuerdigt werden zunaechst diese fruehen, damals von der Sprachwissenschaft als zu journalistisch abgetanen sprachkritischen Einlassungen von Sternberger u. a. Es folgen in einer chronologisch angelegten Skizze Pressebelege fuer die Sensibilitaet gegenueber dem Sprachgebrauch der Nazis sowie fuer fruehe Nazi- Vergleiche, die als Diffamierungen im Ost- West- Konflikt fungierten und weitgehend unproblematisiert blieben. Im Gegensatz dazu zeugt die Spaetphase der Nazi- Vergleiche, auf die abschliessend eingegangen wird und fuer die der Gorbatschow-Goebbels- Vergleich von Bundeskanzler Kohl charakteristisch ist, von einem hohen Mass an Sprachsensibilitaet. In diesem Zusammenhang wird allerdings beklagt, dass ein gestiegertes Gefuehl fuer die Wirkung sprachlicher Ausdruecke, die nazistisch belastet sind, nicht zur geschichtlichen Selbstaufklaerung genutzt wird.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
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1994_(CD)
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Stoetzel, Georg: Nazi-Verbrechen und oeffentliche Sprachsensibilitaet. Ein Kapitel deutscher Sprachgeschichte nach 1945. 1989.
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