Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Kuhlmann, Carola |
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Titel | Erbkrank oder erziehbar? Jugendhilfe zwischen Zuwendung und Vernichtung in der Fürsorgeerziehung in Westfalen 1933-1945. |
Quelle | Weinheim; München: Juventa Verlag (1989), 290 S.
PDF als Volltext Zugl. Kurzfassung von: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 1989. |
Reihe | Beiträge zur Geschichte der Sozialpädagogik |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
ISBN | 3-7799-0782-8 |
URN | urn:nbn:de:0111-pedocs-152062 |
Schlagwörter | Jugendschutz; Drittes Reich; Geschichte (Histor); Totaler Krieg; Nationalsozialismus; Rassismus; Zwangssterilisation; Jugendarbeit; Fürsorgeerziehung; Jugendhilfe; Heimerziehung; Schwererziehbarkeit; Verwahrlosung; Theorie-Praxis-Beziehung; Kriegsausbruch; Deutschland; Westfalen |
Abstract | Die Kinder und Jugendlichen, die zwischen 1933 und 1945 in Fürsorgeerziehungsanstalten untergebracht wurden, gehören zu den bisher kaum erwähnten Opfern der nationalsozialistischen Rassenpolitik. Richter, Arzte und Erzieherinnen beurteilten die sozial bedingten Verhaltensauffälligkeiten der Kinder als biologisch verursacht. Unerziehbarkeit wurde zur erblichen Krankheit. Den "erbgesunden" Erziehbaren kamen umfangreiche vorbeugende und betreuende Hilfen zugute; die Nationalsozialisten boten ihnen Familienhilfe, Erziehungsberatung und kurzfristige "Heimerziehung" in einer Jugendheimstätte an. Den Unerziehbaren aber drohten Aussonderung, Zwangssterilisation, Zwangsverwahrung, Erziehungslager und Vernichtung. Dieses Buch gibt erstmals umfassend Aufschluß über die Konzepte und die Praxis der Jugendhilfe im Nationalsozialismus. Die Entwicklung der Fürsorgeerziehung wird mit großer Nähe zu den zahlreich verarbeiteten Quellen verständlich beschrieben und analysiert. Die Frage nach den Traditionen und Kontinuitäten vorbeugender und ausgrenzender Konzepte wird im Hinblick auf ihre Bedeutung für die heutige Praxis neu gestellt. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2018/2 |