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Im Forschungsbereich zum Zweitsprachenerwerb wurden zwei grundlegende Theorien etabliert. Vertreter der "contrastive analysis" gehen davon aus, dass Erst- und Zweitsprachenerwerb in engem Zusammenhang stehen, die Muttersprache also bei der Aneignung einer Fremdsprache einen eminenten Stellenwert einnimmt (Kontrastierung). Die Theoretiker der "creative construction" betrachten das Erlernen einer Zweitsprache jedoch als kreativen Prozess, den der Lerner, unbeeinflusst von seiner Muttersprache, durchgeht. Die Verfasserin ist darum bemueht, diese beiden traditionellen, auf den ersten Blick deutlich divergierenden Ansaetze einander anzunaehern. Sie diskutiert Chomskys Theorie der "Universal Grammar" und stellt ein sprachliches Parameter-Modell auf, wobei der Parameter als ein fuer die Grammatiken aller Sprachen gueltiges Organisationsprinzip betrachtet wird. Der Lerner bedient sich bei der Konstruktion fremdsprachlicher Strukturen der allgemein gueltigen Prinzipien der "Universal Grammar" - dies entspricht der Theorie der "creative construction". Weichen die Strukturen der Fremdsprache jedoch erheblich von denen der eigenen Sprache ab, tritt der kontrastive Aspekt - und somit die Erfahrungen der Muttersprache - in den Vordergrund. Der Grad der Abweichung bzw. Korrespondenz von Ausgangs- und Zielsprache entscheidet also darueber, ob fremdsprachliche Elemente kontrastiv oder konstruktiv erlernt werden. Empirisch unterstuetzt wird dieses Fazit durch Untersuchungen, die der Verfasser mit spanischen und japanischen Muttersprachlern durchfuehrte, die Englisch lernen.
Erfasst von
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung, Marburg
Update
1996_(CD)
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0023-8333
Flynn, Suzanne: Contrast and construction in a parameter-setting model of L2 acquisition. 1987.
2159662
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