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Es geht in Auseinandersetzung mit anderen kunstgeschichtlihen Urteilen um eine Einschaetzung der Hexenbilder von Hans Baldung Grien. Ausgehend von der Denk- und Empfindungsweise der Zeit und der Biografie des Malers kommt der Verfasser zu dem Resultat, dass die Hexenbilder nicht Ausdruck einer irrationalen tiefgruendigen Anziehung durch das Daemonische darstellen, sondern vielmehr die Geschaeftstuechtigkeit Baldungs beweisen. Der Kuenstler hatte eine eigene Werkstatt zu unterhalten und musste sich angesichts ruecklaeufiger Auftraege neue Kaeufer sichern. Daher malte er, was die Gemueter der Zeit beschaeftigte und dem Zeitgeschmack entsprach. Als Beweis fuer diese These gilt neben der Analyse des Hexenglaubens die erotische Qualitaet der Bilder. Das Hexenmotiv ist demzufolge Vorwand fuer eine erotische Darstellungsweise, die sonst keine Kaeufer gefunden haette. Dabei ist zu vermuten, dass der Maler selbst, wie andere Intellektuelle seiner Zeit auch, den Hexenglauben durchaus teilte, ohne ihm jedoch, wie andere kunstwissenschaftliche Urteile lauten, verfallen zu sein. Es war vielmehr ein Charakteristikum der Zeit, dass der Glaube an ueberirdische Erscheinungen sich mit modernen aufgeklaerten Ansichten verband. Die Verbindung von irrationalen allgemeinen Ueberzeugungen mit den eigenen Interessen war durchaus keine Seltenheit.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
Update
1996_(CD)
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0340-6180
Wasserme, Guenter: Hans Baldung Griens Hexen und die neue Zeit um 1500. 1983.
2073457
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