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Zu den seit 1957 an der Orthopaedischen Klinik der Universitaet Heidelberg gemachten Erfahrungen bei der Versorgung armloser Kinder mit Prothesen wird kritisch Stellung genommen. Es werden die Indikationen prothetischer Versorgung eroertert und die Entwicklung neuer Prothesentypen und entsprechende Trainingsprogramme zur Schulung koerpereigener Kompensationsmoeglichkeiten beschrieben. Bis 1978 wurden in Heidelberg 67 Kinder mit beidseitigen Amelien und Phokomelien mit pneumatischen Prothesen versorgt. Davon verzichteten 61 Kinder und Jugendliche auf das weitere Tragen von Armprothesen, die sich gegenueber den koerpereigenen Ersatzfunktionen (Fuesse, Mund) als unterlegen erwiesen. Die sich aus den etwa zwanzigjaehrigen Erfahrungen ergebenden Konsequenzen fuer die Indikation und Kontraindikation bei der Protheseversorgung werden detailliert dargestellt. Eine zwingende Indikation fuer die Versorgung von armlosen Kindern mit Eigen- und Fremdkraftprothesen besteht nicht. Prioritaet wird dem Training koerpereigener Ersatzfunktionen eingeraeumt, wobei sich die betroffenen Kinder mit entsprechender medizinischer Betreuung und technischen, paedagogischen und psychologischen Hilfen freier und problemloser entwicklen koennen.
Erfasst von
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
Update
1996_(CD)
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