Angeboren oder erlernt - was die Voegel singen.

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Autor/in	Guettinger, Hans R.
Titel	Angeboren oder erlernt - was die Voegel singen.
Quelle	In: Bild der Wissenschaft, 17 (1980) 2, S. 50-60Verfügbarkeit
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	gedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN	0006-2375
Schlagwörter	Anpassung; Ethologie; Sekundarstufe II; Lernen; Sachinformation; Biologie; Genetik; Vogel; Zoologie; Code
Abstract	Am Beispiel der Entwicklung des Vogelgesangs wird die 'Gretchenfrage' der Verhaltensbiologie - angeboren oder erlernt - diskutiert. Der Autor, Mitarbeiter einer Forschungsgruppe, zeigt u. a. die theoretischen Voraussetzungen des Forschungsprogramms auf (z. B. Modellvorstellung der 'epigenetischen Landschaft' v. C. Waddington) sowie die methodischen und experimentellen Verfahren (z. B. Sonogramm). Ein Beispiel: Was geschieht, wenn ein Gruenling bei Kanarien-Eltern aufwaechst? Einerseits zeigt sich, dass der Gruenling (ohne Kontakt zu seinen erwachsenen Artgenossen) zwar 23 verschiedene Einzellaute (Triller) in Klangfarbe und Rhythmus vom Pflegevater erlernt, andererseits aber diese 'Kanarien- Vokabeln' nach der 'Grammatik' der Gruenlinge singt. Das Vorbild der artfremden Pflegeeltern fuehrt also offenbar zu keiner Beeinflussung der arteigenen Grammatik. Fazit der Untersuchung: Im Unterschied zu der Abgrenzung zwischen den sich ausschliessenden Begriffen 'Angeborenes' und 'Erlerntes' ist es bei der genetisch programmierten Lerndisposition moeglich, dass sie nicht verwirklicht wird, wenn die entsprechenden Umweltreize fehlen, d. h. im Gegensatz zu der starren Festlegung durch den Begriff 'angeboren' legt die Vorstellung der genetisch festgelegten Programme nur die aeusseren Grenzen des Verhaltensspielraums und die bevorzugte Entwicklungsrichtung fest.
Erfasst von	Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden
Update	1996_(CD)

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