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Autor/inBrücker, Herbert
InstitutionInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
TitelGeflüchtete aus der Ukraine: Eine Einschätzung der Integrationschancen.
QuelleNürnberg: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2022), 26 S.
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ReiheIAB-Forschungsbericht. 04/2022
ZusatzinformationKurzfassung
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.48720/IAB.FB.2204
SchlagwörterFrau; Flüchtling; Frau; Kind; Krieg; Ukraine; Berufliche Integration; Berufliche Qualifikation; Auswirkung; Ziel; Migration; Schulische Integration; Anerkennung; Qualifikationsstruktur; Arbeitsvermittlung; Herkunftsland; Sprachförderung; Kind; Schulische Integration; Sprachförderung; Krieg; Migration; Arbeitsvermittlung; Berufliche Integration; Berufliche Qualifikation; Qualifikationsniveau; Qualifikationsstruktur; Weiterbildungsförderung; Anerkennung; Auswirkung; Geschlechterverteilung; IAB-SOEP-Migrationsstichprobe; Regionalverteilung; Ziel; Hochschulabsolvent; Flüchtling; Herkunftsland; Ukraine
Abstract"Seit Kriegsausbruch am 24. Februar sind bis zum 22. März 2022 3,6 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Das entspricht rund 160.000 Menschen pro Tag. Der Höhepunkt wurde mit 210.000 Personen rund zehn Tage nach Kriegsausbruch erreicht, gegenwärtig hat sich diese Zahl bei 66.000 bis 70.000 Personen pro Tag stabilisiert. Die Fluchtmigration konzentriert sich zunächst auf die unmittelbaren Nachbarstaaten der Ukraine in der EU und Moldawien, allerdings liegen keine belastbaren Zahlen über die Weitermigration vor. In Deutschland wurden 232.000 Geflüchtete aus der Ukraine bis zum 22. März 2022 dokumentiert, die tatsächliche Zahl dürfte sehr viel höher liegen. Belastbare Prognosen über das Migrationspotenzial aus der Ukraine sind auf einer wissenschaftlichen Grundlage gegenwärtig nicht möglich, u. a. weil die hierfür notwendigen vergleichbaren Daten fehlen und die Entwicklung in der Ukraine noch völlig offen ist. Es kann noch zu einem erheblichen weiteren Anstieg der Migration wie auch - im Falle eines Waffenstillstands - zu Rückkehrmigration in großem Umfang kommen. Bislang beläuft sich unter den Geflüchteten aus der Ukraine der Kinderanteil auf rund 50 Prozent, die erwachsene Bevölkerung aus der Ukraine setzt sich überwiegend aus Frauen zusammen. Das Bildungsniveau der Bevölkerung in der Ukraine ist im internationalen Vergleich hoch. Zudem verfügen Frauen in der Ukraine über ein höheres Bildungsniveau als Männer. Auch unter der bereits in Deutschland lebenden Bevölkerung aus der Ukraine ist das Bildungsniveau mit einem Anteil der Hochschulabsolventinnen und -absolventen von 50 Prozent hoch. Das Humankapital der Migrantinnen und Migranten aus der Ukraine konnte bislang aber nur teilweise in den deutschen Arbeitsmarkt transferiert werden: Die Anteile der Personen, die komplexe Experten- und Spezialistentätigkeiten ausüben, sind sehr viel geringer als die Anteile der Hochschulabsolventinnen und -absolventen; die Anteile der Personen, die Helfer- und Anlerntätigkeiten ausüben, sind mit rund 30 Prozent recht hoch. Durch die Aktivierung der Massenzustrom-Richtlinie durch die EU wurden die Bedingungen für die Aufnahme der Geflüchteten und ihre Integration im Vergleich zu der Dublin-III-Verordnung und zu den anderen Regeln des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems grundlegend verändert: So werden die Länder an den Außengrenzen der EU entlastet und eine effizientere Verteilung der Geflüchteten in andere EU Mitgliedsstaaten erreicht. Dies verhindert einen erneuten Kollaps des Europäischen Asylsystems. Durch die Erteilung einer vorläufigen Aufenthaltserlaubnis werden die Asylverfahren und damit eine wichtige Hürde für die Integration von Geflüchteten umgangen. All dies trägt zu einer faireren Verteilung der Geflüchteten und der Kosten der Schutzgewährung, verbesserten Integrationschancen und zu einem produktiveren Einsatz des Faktors Arbeit bei einer erfolgreicheren Arbeitsmarktintegration bei. Sobald sich abzeichnet, dass die Geflüchteten aus der Ukraine länger in Deutschland oder der EU bleiben müssen, sollte die vorläufige Aufenthaltserlaubnis analog zu der von anerkannten Flüchtlingen nach der Genfer Flüchtlingskonvention auf drei Jahre verlängert werden, um durch längerfristige Bleibeperspektiven Planungssicherheit herzustellen und die Integrationschancen weiter zu verbessern. Die Verteilung von Geflüchteten nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Länder und die weitere Verteilung auf die Kommunen hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass Geflüchtete überdurchschnittlich in strukturschwachen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit angesiedelt wurden. Auch wurde die Nutzung von Netzwerkbeziehungen und die mikroökonomische Allokationseffizienz des Arbeitsmarkts durch Erhöhung der Such- und Informationskosten beeinträchtigt. Bei der Verteilung der Geflüchteten auf die Länder und Kommunen sollten deshalb Integrationsaspekte, insbesondere die Chancen für eine spätere Integration in den Arbeitsmarkt, berücksichtigt werden." Forschungsmethode: empirisch-quantitativ; empirisch; Sekundäranalyse. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2000-2022. (Autorenreferat, IAB-Doku).

"Since the onset of the war in the Ukraine until March 22 some 3.6 million refugees have left the country. This corresponds to a daily outflow of 160,000 persons. The peak was achieved with an emigration of some 210,000 refugees ten days after the onset of the war, meanwhile the outflow has stabilized to 66,000 to 70,000 persons per day. The refugee migration is concentrated on the countries at the EU borders to the Ukraine and Moldavia, albeit exact figures on secondary migration to other EU Member States are missing. Germany has received according to official data some 232,000 refugees until March 22. However, the actual figures are likely to be considerably higher since only a part of the immigration is documented in the Schengen area. Evidence-based forecasts of the migration potential from Ukraine are not feasible at present, since the conditions for flight and migration in the Ukraine are historically unprecedented and the outcome of the war and the post-war situation is uncertain. Both a substantial further increase in the migration figures as well as substantial return migration in case of a ceasefire are possible. So far, the share of minor-aged children is estimated to stand at 50 percent of the refugee population, the adult population is overwhelmingly dominated by females. Education levels of the Ukrainian population are high, and school enrollment rates of females in tertiary education are considerably higher than those of males. Education levels of the Ukrainian diaspora in Germany are high as well with tertiary education shares of 50 percent. Nevertheless, the Ukrainian workforce is only partially able to transfer this human capital into the German labor market and substantial parts are employed below their education levels. A disproportionally high share of 30 percent of the employed workforce performs helper and assistance tasks. The activation of the mass-displacement directive of the EU has improved the conditions for providing shelter for refugees and of their integration into the labor market and societies relative to the Dublin-III-directive and the other rules of the Common European Asylum System. It facilitates a more efficient distribution of refugees from Ukraine across the EU Member States, mitigates pressures on the border countries of the EU and reduces the risk of a collapse of the European asylum system. It furthermore facilitates integration since granting a temporary residence permit increases legal security and avoids integration hurdles created by lengthy and uncertain asylum procedures. The one-year residence permit should be prolonged to three years if the situation in the Ukraine does not allow fast return migration in order to create longer planning horizons and further legal security, which will in turn further foster the integration of refugees from the Ukraine. In the past, the dispersal of refugees according to the 'Königsteiner Schlüssel' across the Federal States and the administrative dispersal of refugees across municipalities by the Federal States has resulted in a disproportional allocation of the refugee population in regions with poor economic prospects and above-average unemployment rates. This has also hampered the utilization of networks which might facilitate labor market integration and impaired the allocative efficiency of the labor market by increasing information- and search costs. Thus, dispersal policies should also consider preferences of the refugee population and integration criteria, particularly criteria which are relevant for labor market integration." (Author's abstract, IAB-Doku).
Erfasst vonInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg
Update2022/3
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