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Autor/in | Daniel, Annabell |
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Titel | Sekundäre Disparitäten und ihre Veränderung am Übergang von der Schule zur Hochschule. |
Quelle | Berlin: Freie Universität Berlin (2019), 255 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2); PDF als Volltext (3); PDF als Volltext (4) Dissertation, Freie Universität Berlin, 2017. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
DOI | 10.17169/refubium-26046 |
URN | urn:nbn:de:kobv:188-refubium-26286-9 |
Schlagwörter | Bildungsforschung; Quantitative Forschung; Bildungsbeteiligung; Bildungssoziologie; Rational-Choice-Theorie; Soziale Ungleichheit; Interventionsstudie; Soziale Herkunft; Soziale Ungleichheit; Soziale Herkunft; Bildungsforschung; Bildungsbeteiligung; Übergang Schule - Hochschule |
Abstract | Trotz steigender Studierendenzahlen entscheidet noch immer die soziale Herkunft darüber, ob Schüler nach dem Erwerb der Hochschulreife ein Studium aufnehmen oder nicht. In der Forschung besteht Einigkeit darüber, dass soziale Ungleichheiten beim Hochschulzugang weniger auf Leistungsunterschiede (primäre Disparitäten), sondern vielmehr auf die zwischen sozialen Herkunftsgruppen variierenden Kosten-Nutzen-Abwägungen (sekundäre Disparitäten) zurückzuführen sind [...]. Unter Rückgriff auf die in der Bildungssoziologie prominenten Rational-Choice-Modelle [...] weisen bisherige Studien zur Erklärung sekundärer Disparitäten vor allem auf die Bedeutung der wahrgenommenen Erträge, Kosten und Erfolgswahrscheinlichkeiten eines Studiums [...]. Diese stellen somit zentrale Ansatzpunkte für Interventionen zur Verringerung sozialer Ungleichheiten dar. Die vorliegende Arbeit untersucht auf Grundlage von quasi-experimentell sowie im Längsschnitt erhobener Daten die Veränderung und Beeinflussung der von einem Studium wahrgenommenen Erträge, Kosten und Erfolgswahrscheinlichkeiten. Studie I ging zunächst der Frage nach, inwiefern die Bewertung der einzelnen Rational-Choice-Variablen ursächlich für die Veränderung der Studienintention ist. Die Ergebnisse des faktoriellen Surveys zeigten, dass sich mit einem Anstieg der wahrgenommenen Erträge und der subjektiven Erfolgswahrscheinlichkeit die Studienintention erhöhte, während sich ein Anstieg der wahrgenommenen Kosten negativ auswirkte. Kontrafaktisch konnte zudem gezeigt werden, dass durch eine Nivellierung der Herkunftsunterschiede in der subjektiven Bewertung der Rational-Choice-Variablen sekundäre Disparitäten beim Hochschulzugang verringert werden können. Die experimentelle Validierung des Rational-Choice-Ansatzes bildete die Grundlage für die weiteren Studien, da sie Bemühungen zur Veränderung sekundärer Disparitäten überhaupt erst legimitiert. Studie II untersuchte, wie stabil bzw. veränderbar die subjektiv wahrgenommenen Erträge und Kosten eines Studiums sowie die subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit im letzten Schuljahr vor dem Hochschulübergang sind. Die Analyse der Change Score Modelle ergab mit Ausnahme für die wahrgenommenen Kosten eine hohe Mittelwertstabilität der Rational-Choice-Variablen und ein bedeutsames Ausmaß an interindividuellen Unterschieden in den intraindividuellen Veränderungen, die durch die Explorationsaktivitäten der Schüler teilweise erklärt werden konnten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei Schülern der unteren sozialen Herkunftsgruppe einem Anstieg der wahrgenommenen Kosten durch eine gezielte Informationsbeschaffung vorgebeugt werden kann. Studie III schließlich überprüfte mittels eines Kontrollgruppendesigns, inwieweit die subjektive Bewertung studienbezogener Erträge, Kosten und Erfolgswahrscheinlichkeiten durch eine schulische Intervention beeinflussbar ist. Während sich die wahrgenommenen Kosten und die subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit als wenig änderungssensitiv erwiesen, zeigte sich ein positiver, wenn auch kurzzeitiger Interventionseffekt auf die Bewertung der Erträge. Differentielle Effekte in Abhängigkeit der sozialen Herkunft konnten allerdings nicht nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der drei Studien verdeutlichen, dass die von einem Studium wahrgenommenen Erträge, Kosten und Erfolgswahrscheinlichkeiten mit Herannahen des Hochschulübergangs zeitlichen Veränderungen unterliegen. Die bestehenden Herkunftsunterschiede erwiesen sich in den Analysen zwar als weitgehend konstant, es werden jedoch Möglichkeiten der Verringerung diskutiert. (Orig.). |
Erfasst von | Externer Selbsteintrag |
Update | 2020/2 |