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Autor/inUsslepp, Nele
TitelIndividuelles Entscheidungsverhalten mit Blick auf Bildungsentscheidungen im Kontext des deutschsprachigen Bildungssystems.
QuelleTübingen: Universitätsbibliothek Tübingen (2019), ix, 178 S.
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Dissertation, Eberhard Karls Universität Tübingen, 2019.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.15496/publikation-35830
URNurn:nbn:de:bsz:21-dspace-944462
SchlagwörterLängsschnittuntersuchung; Entscheidung; Personalität; Persönlichkeit; Pädagogische Psychologie; Dissertation; Entscheidung; Individuum; Längsschnittuntersuchung; Pädagogische Psychologie; Persönlichkeit; Bildungssystem; Wahl; Bildungssystem; Wahl; Dissertation; Sprachpädagogik; Individuum
AbstractHintergrund. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich die Psychologie mit der Beschreibung bzw. Erklärung von individuellem Verhalten und Erleben. Gleichzeitig stehen Bildungsentscheidungen seit langer Zeit im Fokus der Öffentlichkeit und der Forschung, da wissenschaftliche Arbeiten darauf hingewiesen haben, dass weniger privilegierte Schüler/-innen im deutschsprachigen Bildungssystem benachteiligt sind. Bisher wurden jedoch psychologische Ansätze, die individuelle, kontextuelle und zeitliche Einflussgrößen berücksichtigen, kaum auf individuelles Entscheidungsverhalten mit Blick auf Bildungsentscheidungen übertragen. Demnach fehlen tiefgehende Erkenntnisse dazu, wie sich Individuen bei Bildungsentscheidungen verhalten oder welche psychologischen Determinanten dieses Verhalten beeinflussen. Fragestellung. Ziel der vorliegenden Dissertation ist es individuelles Entscheidungsverhalten mit Blick auf Bildungsentscheidungen im Kontext des deutschsprachigen Bildungssystems stärker aus der psychologischen Perspektive zu untersuchen. Zwei übergeordnete Forschungsfragen stehen dabei im Vordergrund: a) Sind - neben sozialer Herkunft und schulischen Leistungen - Aspekte der Persönlichkeit mit dem Verhalten in Entscheidungssituationen assoziiert; unter Berücksichtigung des Kontexts Bildungssystem? b) Planen und realisieren Individuen ihre gesetzten Bildungsziele/-wünsche im biografischen Verlauf; unter Berücksichtigung der Bedingungen des deutschsprachigen Bildungssystems? Zur Bearbeitung dieser Fragestellungen wurden drei empirische Studien durchgeführt, die durch eine interdisziplinäre Herangehensweise gekennzeichnet sind. Methode. Die Datengrundlage der empirischen Studien bilden Sekundärdaten von vier Studien: TOSCA (Köller, Watermann, Trautwein & Lüdtke, 2004; Trautwein, Neumann, Nagy, Lüdtke & Maaz, 2010), TOSCA-10 (Trautwein, Nagy & Maaz, 2011), TRAIN (Jonkmann, Rose & Trautwein, 2013) und der Freiburger Übertrittsstudie. Zur Analyse wurden u.a. verschiedene Verfahren zur Berücksichtigung von fehlenden Werten eingesetzt, robuste Standardfehler für die genestete Datenstruktur verwendet sowie multiple (logistische) Regressionsanalysen und Propensity Score Matching durchgeführt. Ergebnisse. Im Hinblick auf die erste Forschungsfrage zeigte die Studie 1, dass - neben den üblich verwendeten Determinanten (soziale Herkunft und schulische Leistung) von Bildungsentscheidungen - vor allem die beruflichen Interessen das Verhalten im Kontext des deutschsprachigen Bildungssystems beeinflussen. Unter Berücksichtigung der Kontextbedingungen (hier: gewisser Notenschnitt und Abschlusszeugnis) determinierten berufliche Interessen, ob Individuen am Ende der Sekundarstufe I und II eher den allgemeinbildenden oder den beruflichen Bildungsweg wählten. Darüber hinaus waren in der zweiten Studie Bildungswünsche von Individuen mit dem Entscheidungsverhalten assoziiert; wenn der Kontext eine Entscheidungsmöglichkeit bot. Es kann somit festgehalten werden, dass Individuen aufgrund ihrer Persönlichkeit verschiedene Bildungswege wählen; unter Berücksichtigung des Kontextes. Mit Blick auf die zweite Forschungsfrage legen die Ergebnisse der empirischen Studien 2 und 3 nahe, dass Individuen ihre gesetzten Bildungsziele/-wünsche im biografischen Verlauf unter Berücksichtigung der Bedingungen des deutschsprachigen Bildungssystems planen und realisieren. Im Detail zeigten die Befunde der zweiten Studie, dass Eltern und Schüler/-innen ihre Bildungswünsche aus der Grundschule solange aufrechthalten bis der Kontext die Möglichkeit bietet diese zu realisieren. Somit hatten die Aspirationen, die am Ende der Grundschule durch Zuweisungen des Bildungssystems nicht erfüllt wurden, einen signifikanten Effekt auf das Entscheidungsverhalten am Ende der Sekundarstufe I. Die dritte empirische Studie konnte aufzeigen, dass scheinbar einige Eltern und Schüler/-innen auf dem Weg der Zielerreichung bewusst Umwege eingehen - trotz Möglichkeit zur direkten Realisierung. So hatten beispielsweise Eltern von Realschüler/-innen mit Gymnasialempfehlung höhere Aspirationen am Anfang und in der Mitte der Sekundarstufe I im Vergleich zu jenen Eltern von Realschüler/-innen mit Realschulempfehlung. Schlussfolgerungen. Die Ergebnisse der vorliegenden Dissertation untermauern, dass die psychologische Perspektive auf Bildungsentscheidungen zukünftig verstärkt in die Forschung einbezogen werden sollte. Zum einen hilft die psychologische Sichtweise individuelles Entscheidungsverhalten besser abzubilden und zu verstehen. So können einzelne Entscheidungssituationen lediglich eingeschlagene bzw. zugewiesene Umwege auf dem Weg zur Zielerreichung darstellen. Zum anderen verdeutlichten die Befunde, dass auch gewisse Aspekte der Persönlichkeit einen Einfluss auf individuelles Entscheidungsverhalten im Kontext des deutschsprachigen Bildungssystems haben. Für die Bildungspolitik bedeuten die Ergebnisse der vorliegenden Dissertation, dass Änderungen von institutionellen und strukturellen Kontextbedingungen Auswirkungen auf das individuelle Entscheidungsverhalten haben. Insgesamt scheint jedoch der Kontext Bildungssystem eher einen kurzfristigen bzw. eingeschränkten Einfluss zu haben. Der Kontext Bildungssystem bestimmt zwar den Zeitpunkt der Realisierung von gesetzten Bildungszielen, aber Individuen wissen gleichzeitig die institutionellen Bedingungen und Einschränkungen zu nutzen und ihre gesetzten Bildungsziele dennoch umzusetzen. Ausgehend von der Bedeutung, die Ziele, Wünsche und Präfenzen haben, wird die Entwicklung von Interventionen vorgeschlagen. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2020/2
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