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Autor/inMaier, Veit
Titel"Das alles und noch viel mehr..." Untersuchungen von Planungsaufgaben aus Geographieschulbüchern, dem Planungsprozess von Schüler*innen im Geographieunterricht und dem Verständnis von angehenden Geographielehrer*innen bezüglich des räumlichen Planens.
QuelleKöln: Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (2018), 205 S.
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Dissertation, Universität zu Köln, 2018.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:hbz:38-84619
SchlagwörterSchulbuch; Geografieunterricht; Räumliche Gestaltung; Dissertation; Planen
AbstractRaumnutzungskonflikte und daran anknüpfende planerische Lösungsvorschläge werden in demokratischen Gesellschaften weltweit öffentlich diskutiert. Um konstruktiv daran teilnehmen zu können, müssen künftige Generationen fallspezifisches Faktenwissen erwerben und sich Kompetenzen wie Analyse-, Argumentations- und Partizipationsfähigkeiten aneignen. Ein wichtiger Ort für die Vermittlung dieser Kenntnisse und Fähigkeiten ist der Geographieunterricht. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, wie räumliches Planen in Geographieschulbüchern behandelt, von Schüler*innen im Geographieunterricht durchgeführt sowie von angehenden Geographielehrer*innen verstanden wird und welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden können. Räumliches Planen wird in der vorliegenden Dissertation in mehreren Studien aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht. Im ersten Teil wurden Aufgaben aus Geographieschulbüchern analysiert, um das Auftreten von Planungsaufgaben in Schulbüchern festzustellen. Dazu wurden Geographieschulbücher, die in NRW sowie solche, die in England und Wales im Einsatz sind, inhaltsanalytisch untersucht und verglichen. Im zweiten Teil wurde der Planungsprozess von Schüler*innen im Geographieunterricht untersucht, um ihren Umgang mit Planungsaufgaben festzustellen. Dazu wurde der Planungsprozess dokumentiert und aufgezeichnet sowie argumentationsanalytisch ausgewertet. Im dritten Teil wurden angehende Geographielehrer*innen der Universität zu Köln und der Fontys University of Applied Sciences in Tilburg in Seminaren zur Politischen Bildung bzw. zum räumlichen Planen geschult. Sie füllten Fragebögen aus, um festzustellen, welche Ansichten sie in Bezug auf die entsprechenden Themen haben. Die Fragebögen im Prä-Post-Design wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Außerdem wurden im Rahmen des Seminars zum räumlichen Planen Unterrichtsbeobachtungsbögen erstellt, iterativ verbessert und anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet. So konnte deren Bedeutung bezüglich der Reflexion des Themas festgestellt werden. Als Voraussetzung für die Beschäftigung mit räumlichem Planen wurde die folgende Definition erarbeitet: "Planning in geography classes can be understood as a spatial, value-orientated and creative shaping practice of the future. As a preparation for decisions, it is part of a problem-solving process" (Maier & Budke, 2016b, S. 10). Die wesentlichen Ergebnisse der Schulbuchuntersuchung sind, dass Planungsaufgaben in den untersuchten Schulbüchern, die in England und Wales zum Einsatz kommen, häufiger gestellt werden, als in den Schulbüchern, die in NRW Verwendung finden. Bemerkenswert ist in den untersuchten deutschen Schulbüchern der Fokus der Planungsaufgaben auf die individuelle Lebensplanung und Selbstverwirklichung, bspw. auf Individualreisen. Bei den analysierten britischen Schulbüchern konnte ein Schwerpunkt auf Themen mit gesellschaftlicher Tragweite, wie bspw. Naturkatastrophen und Klimawandel, identifiziert werden. Eine Ursache könnte im unterschiedlichen Verständnis von Politischer Bildung bzw. citizenship education liegen. Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung im Bereich der Unterrichtsforschung sind, dass Schüler*innen beim räumlichen Planen in Kleingruppen bei kontroversen Aspekten diskutieren, ihre Argumentationen jedoch nur äußerst selten vollständig sind, d. h. aus mindestens einer Begründung, Behauptung und Geltungsbeziehung (vgl. Toulmin, 1996) bestehen. Ursachen könnten darin liegen, dass im Unterricht vorhandene Machtstrukturen Diskussionen unterbinden, fehlendes Fachwissen Argumente verhindert oder die Argumentationskompetenzen unzureichend ausgeprägt sind. Beim mündlichen Argumentieren wird außerdem auf gemeinsame Wissensbestände Bezug genommen, welche jedoch unausgesprochen und damit implizit bleiben. Als wesentliche Ergebnisse der Untersuchungen zur Lehrer*innenprofessionalisierung wurden verschiedene Herausforderungen im Geographieunterricht identifiziert. Angehende Geographielehrer*innen sehen in der Rollen- und Perspektivenübernahme eine vielversprechende Möglichkeit, räumliches Planen zu vermitteln. Gleichzeitig bedarf in diesem Zusammenhang die Meinungsbildung im Unterricht angeleiteter Reflexivität. Die angehenden Lehrer*innen geben an, dass es für Schüler*innen motivierend ist, wenn im Unterricht mit Beispielen an ihren Lebensalltag angeknüpft wird. Jedoch stellt der Transfer auf eine abstraktere oder allgemeinere Ebene eine Herausforderung dar. Unterricht zum räumlichen Planen kann kreativitätsfördernd aufgebaut sein, jedoch müssen dabei auch reale Begebenheiten, wie z. B. finanzielle Beschränkungen, berücksichtigt werden. Die teilnehmenden Studierenden identifizierten gesellschaftliche Problemstellungen, wie das räumliche Planen, als geeignet, um Politische Bildung im Geographieunterricht umzusetzen. Für die angehenden Geographielehrer*innen stellt es eine Herausforderung dar, im Unterricht ein Verantwortungsgefühl für das eigene Handeln bei den Schüler*innen zu wecken und zugleich systemische Zusammenhänge aufzuzeigen und damit auch Einschränkungen zu verdeutlichen. Multiperspektivische Betrachtung kann dem kontroversen Charakter von räumlichen Planungsthemen und Politischer Bildung gerecht werden. Im Geographieunterricht muss jedoch im Rahmen der didaktischen Reduktion eine Auswahl der Betrachtungsweisen getroffen werden, welche die Darstellung des Gegenstands nicht verfälschen darf. Eine besondere Herausforderung für angehende Geographielehrer*innen besteht in der Konfrontation mit antidemokratischen Äußerungen von Schüler*innen. Der Umgang damit muss in der Lehrer*innenausbildung gelernt werden. Im Kontext von räumlichem Planen erwiesen sich die Entwicklung, der Einsatz und die Verbesserung von Beobachtungsbögen als ein anregender Reflexionsanlass. In diesem Zusammenhang stellen sich die durchgeführten internationalen Austauschprojekte durch die gesammelten neuen Erfahrungen für die Lehrer*innenbildung als sehr bereichernd heraus. Zusammenfassend erweisen sich räumliches Planen und Planungsaufgaben als fruchtbare Diskussionsanlässe in Geographieschulbüchern, im Geographieunterricht sowie in der Geographielehrer*innenausbildung und sollten daher stärker in den Fokus von Schulmaterial, Lehrer*innenausbildung, Unterricht und fachdidaktischer Forschung gerückt werden. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2019/1
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