Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Mattenklott, Gundel |
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Titel | Vom Kinderspiel zur Praxis künstlerischen Unterrichts. |
Quelle | In: Zeitschrift ästhetische Bildung, 1 (2009) 1, 15 S.Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1868-5099 |
Schlagwörter | Forschung; Methode; Formale Bildung; Anthropologie; Kinderspiel; Lehre; Literatur; Literaturpädagogik; Kunstunterricht; Kulturelle Bildung |
Abstract | Die Grenzen zwischen Spiel und künstlerischer Praxis werden in der Geschichte der Künste wie der Ästhetik je nach Epoche und gesellschaftlichen Bedingungen unterschiedlich streng gezogen. Im 20. Jahrhundert haben sich die Grenzlinien vielfach verschoben; heute sind sie undeutlich, zuweilen unkenntlich geworden. Daran haben die neuen Spielformen der virtuellen Welt, die dank der Zugänglichkeit und Allgegenwärtigkeit des Computers ermöglicht und massenhaft aktualisiert werden können, einen großen, aber nicht den einzigen Anteil. Der romantische Kindheitsmythos, der die Schöpferkraft des Kindes feiert, trägt nach wie vor zur Faszination bei, die das Spiel als die dominierende Tätigkeit des Kindes auslöst. Das ins Spiel versunkene Kind, das Zeit und Raum vergisst, befindet sich offensichtlich in einem Zustand, der dem flow ähnelt, ein Begriff, den Mihalyi Czikszentmihalyi geprägt hat und den bereits früher Arnulf Rüssel als kindliche Hingabe beschrieben hat. Im flow, in dieser Leichtigkeit der fließenden Ideen, der Selbstvergessenheit und zugleich des vollkommenen Beisich- Sein in der gelingenden Arbeit, erfüllen sich die Glücksversprechen, die die oft so mühevolle und asketische künstlerische Arbeit zu einer erstrebenswerten Lebensform werden lassen - sie sind vielleicht für viele Menschen überzeugender als die allzu ungewissen Verheißungen von Ruhm und Geld, zumal die erfüllte Zeit des Kinderspiels in jeder Biographie Spuren hinterlassen hat. Die bedeutende Rolle, die das Autobiographische in der Gegenwartskunst spielt, intensiviert das Interesse an diesen Erinnerungsspuren und macht die eigene wie die fremde Kindheit zu einem sich nicht leicht erschöpfenden Thema. |
Erfasst von | Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Pädagogik, Lehrstuhl II |
Update | 2016/2 |