Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Zimmermann, Peter; Scheuerer-Englisch, Hermann |
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Titel | Unterschiede in Bindung und Persönlichkeit bei Kindern in Erziehungsberatung, in Kinder- und Jugendpsychiatrie und in Kontrollfamilien. |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 62 (2013) 1, S. 5-29Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2013.62.1.5 |
Schlagwörter | Erziehungsstil; Feldforschung; Aggressivität; Angst; Bindungsverhalten; Emotion; Impulsivität; Jugendpsychiatrie; Kinderpsychiatrie; Persönlichkeitsmerkmal; Eltern; Erziehungsberatungsstelle; Merkmal; Risikofaktor; Selbstkontrolle; Klient |
Abstract | Unsichere Bindung und Defizite in selbstregulatorischen Persönlichkeitseigenschaften sind Risikofaktoren für die Entwicklung psychischer Störungen. Geprüft wurde, ob Kinder, die bei einer Erziehungsberatungsstelle Rat und Hilfe suchten (34 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren) oder in Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie stationär behandelt wurden (35 Kinder der gleichen Altersstufe), sich von Kontrollfamilien, die keine Hilfe wegen Problemen benötigten oder suchten (48 Familien), in der Bindungsorganisation und in Persönlichkeitsmerkmalen unterscheiden. Die Bindungsrepräsentation (getrennt für die Beziehung zu Vater und Mutter), Bindungsverhaltensstrategien, Belastung durch die Eltern, emotionale Offenheit und Kohärenz bei bindungsrelevanten Themen wurden mit dem "Bindungsinterview für die Späte Kindheit" (BISK) erfasst. Die Persönlichkeitsdimensionen Ich-Flexibilität, Mangelnde Selbstkontrolle, Feldunabhängigkeit, Aggressivität und Ängstlichkeit wurden mit dem "California Child Q-Sort" in Fremdauskunft gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass alle drei Gruppen sich signifikant in den Bindungsmaßen unterschieden. Die Kinder in der Erziehungsberatungsstelle zeigten eine signifikant unsicherere Bindungsorganisation im BISK als die Kinder der Kontrollgruppe. Kinder aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie zeigten jedoch noch intensivere Anzeichen von Bindungsunsicherheit und erlebten noch mehr emotionale und erzieherische Belastung durch die Eltern als Kinder in Erziehungsberatungsstellen. Bei den Persönlichkeitsmaßen fanden sich hingegen nur signifikante Unterschiede zwischen der Kontrollgruppe einerseits und den beiden klinischen Gruppen andererseits. Dies legt nahe, dass Persönlichkeitsunterschiede zwar einen Risikofaktor für vom Umfeld wahrgenommene behandlungsbedürftige Verhaltensprobleme darstellen, dies aber im Gegensatz zur Bindungsunsicherheit weniger die Problemintensität oder die Wahl der Einrichtung beeinflusst. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2013/3 |