Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Leisering, Lutz |
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Titel | Die Entstehung globaler Sozialpolitik: Sozialhilfe als Testfall. Gefälligkeitsübersetzung: Creation of global social policy: social assistance as a test case. |
Quelle | Aus: Obinger, Herbert (Hrsg.): Wohlfahrtsstaatlichkeit in entwickelten Demokratien. Herausforderungen, Reformen und Perspektiven; Festschrift für Stephan Leibfried. Frankfurt, Main: Campus Verl. (2009) S. 577-610 |
Reihe | Schriften des Zentrums für Sozialpolitik. 20 |
Beigaben | Tabellen 2 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
Schlagwörter | Sozialhilfe; Wohlfahrtsökonomie; Lernprozess; Differenzierung; Aktivierung; Armut; Entwicklungsland; Globaler Wandel; Sozialpolitik; Wohlfahrtsstaat; Zivilgesellschaft; Globalisierung; Mindestlohn; Bekämpfung; Integration; Selbsthilfe; Selektion; Sozialdemokratie; Typologie; Westliche Welt |
Abstract | Einleitend werden der Begriff und die Hauptvarianten von Sozialhilfe dargestellt. Anschließend wird die Thematisierung von Sozialhilfe in westlichen und nicht-westlichen Ländern sowie in globalen Debatten analysiert. Vor diesem Hintergrund wird die empirische Verbreitung von Sozialhilfe und sozialhilfeartigen Grundsicherungen im globalen Norden und im globalen Süden untersucht. Des Weiteren werden nördliche und südliche Systeme verglichen und nach Möglichkeiten des Lernens des Südens vom Norden gefragt. Abschließend wird ein Fazit gezogen. Wenn Sozialhilfe schwach institutionalisiert ist - nicht individuelle Rechtsansprüche konstituierend, ohne klar definierte Leistungsstandards, mit begrenztem Adressatenkreis und ohne verlässliche Verwaltungsstruktur und Finanzierung - und wenn sie nicht eingebettet ist in ein substanzielles System vorgeordneter Sicherungssysteme, das eine politische Unterstützung durch die Mittelschichten generiert, dann weist die globale Verbreitung der Sozialhilfe tatsächlich in Richtung einer neoliberalen Vision globaler Sozialpolitik, im Sinne eines residualen Sozialpolitikmodells, wie es sich in den USA findet und das in unterschiedlichen Formen und Graden von der Weltbank verbreitet wird. Die Sozialhilfe wird dann zum Symbol einer stigmatisierenden und exkludierenden Sozialpolitik werden. Wenn die Sozialhilfe jedoch stark institutionalisiert und in stark vorgeordnete Systeme eingebettet ist, kann sie ein wesentliches Element von global social citizenship sein, indem sie den Deckungsgrad des gesamten Systems der sozialen Sicherung verbreitert und Bedarfe befriedigt, die von anderen Systemen nicht befriedigt werden können. Das social citizenship-Modell ordnet der Sozialhilfe eine spezifische positive Funktion im gesamten System sozialer Sicherung, als spezifische Ergänzung universeller oder sozialversicherungsartiger Systeme, zu. (ICF2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2010/2 |