Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Scheller, Henrik |
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Titel | Der deutsche Bildungsförderalismus. Zwischen Kulturhoheit der Länder und europäischer Harmonisierung. Gefälligkeitsübersetzung: German education federalism. Between education sovereignty of the Bundesländer and European harmonization. |
Quelle | Aus: Vogel, Bernhard (Hrsg.); Hrbek, Rudolf (Hrsg.); Fischer, Thomas (Hrsg.): Halbzeitbilanz. Die Arbeitsergebnisse der deutschen Bundesstaatskommission im europäischen Vergleich. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (2006) S. 30-46 |
Reihe | Schriftenreihe des Europäischen Zentrums für Föderalismus-Forschung. 23 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-8329-2397-7 |
Schlagwörter | Bildung; Kompetenz; Bildungspolitik; Föderalismus; Landespolitik; Länderkompetenz; Rechtsgrundlage; Bologna-Prozess; Hochschulpolitik; Hochschule; Kompetenzverteilung; Qualität; Qualitätssicherung; Bildungseinrichtung; Deutschland |
Abstract | Der Verfasser zeigt, dass die in der Föderalismusdiskussion vielfach erhobene Forderung nach einer möglichst weitreichenden Entflechtung bestehender Verschränkungen in klar abgrenzbare Kompetenzblöcke insofern an der Realität vorbei geht, als weit unter der verfassungsrechtlichen Ebene ständig neue Verflechtungsformen institutionalisiert und als adäquater Ansatz zur ebenenübergreifenden Bewältigung und Steuerung spezifischer Einzelfragen im Bereich des Bildungswesens angesehen werden. Dies lässt auch die Auseinandersetzungen über die Neuordnung der bildungspolitischen Kompetenzen in der Bundesstaatskommission in einem neuen Licht erscheinen. Für die dort strittigen Punkte, zu denen vor allem die verfassungsrechtliche Festschreibung einer Bundeskompetenz für den Zugang, die Abschlüsse, die Qualitätssicherung sowie das Personal im Hochschulwesen zählte, besteht in der Verfassungspraxis offenbar nur begrenzter Handlungsbedarf. Denn mit der Umsetzung der Bologna-Ziele haben Bund und Länder gemeinsam bundeseinheitliche Standards vor allem für die Abschlüsse und Qualitätssicherung im Hochschulwesen geschaffen. Für den Bildungsföderalismus in der Bundesrepublik kann festgehalten werden, dass Bund und Länder in diesem Spannungsfeld trotz sehr hoher Konsens- und Kooperationszwänge durchaus in der Lage sind, grundlegende Reforminitiativen auf den Weg zu bringen. Auch wenn sich die langfristige Wirkung der hier exemplarisch analysierten Maßnahmen erst noch erweisen muss, so zeichnet sich die kooperative Problem- und Konfliktverarbeitung durch ein beachtliches Maß an Anpassungsfähigkeit und Flexibilität aus. Das weitgehend geschlossene Akteursnetzwerk in der Bundesrepublik hat sich durch den Eintritt Dritter sowie den Einfluss neuer Steuerungsformen wie Wettbewerbsmechanismen, offene Koordinierungsverfahren und Mediation durch unabhängige Policy-Broker erkennbar geöffnet. (ICG2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2008/2 |