Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Boehnisch, Lothar |
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Titel | Gespaltene Normalitaet. Lebensbewaeltigung und Sozialpaedagogik an den Grenzen der Wohlfahrtsgesellschaft. |
Quelle | Weinheim: Juventa (1994), 263 S. |
Beigaben | Literaturangaben |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monographie |
ISBN | 3-7799-1021-7 |
Schlagwörter | Lebensbewältigung; Milieuschädigung; Sozialhilfe; Sozialpädagogik; Alter |
Abstract | Mit der fortschreitenden Erosion des wohlfahrtsstaatlichen Rahmens und der zunehmenden Individualisierung und Oekonomisierung der sozialen Beziehungen hat die Sozialarbeit ihren sozialintegrativen gesellschaftlichen Bezugsrahmen verloren. Die sozialarbeiterische Praxis wird durch diese Entwicklung immer weiter in die Defensive gedraengt, alte sozialpolitische und kommunale Positionen werden nur muehsam gehalten. Sie braucht deshalb neue Orientierungen, um Perspektiven fuer eine offensive soziale Arbeit in der sozialintegrativen Krise zu entwickeln. Dieser Band entwickelt einen Ansatz fuer eine Sozialpaedagogik an den Grenzen der Wohlfahrtsgesellschaft. An zentralen Bereichen wie Arbeit, Schule, Generationen- und Geschlechterverhaeltnis wird aufgezeigt, wie gespalten und unuebersichtlich sich gesellschaftliche Normalitaet heute darstellt und wie soziale Probleme ueber einen expansiven Konsum neutralisiert und scheinbar harmonisiert werden. Vor diesem Hintergrund wird Lebensbewaeltigung zur Anpassung an anomische Strukturen und zu Normalisierungshandeln. Die Paedagogik kann diesen Perspektivenwechsel mit vollziehen, indem sie ihre konzeptionellen Ansaetze und praktischen Erfahrungen neu verortet, ohne ihre sozialintegrative Option aufzugeben. Wenn es der Sozialpaedagogik gelingt, den Jugendlichen Selbstwert generierende Unterstuetzungs- und Anregungungsmilieus anzubieten, in denen sie nicht auf ego- und gruppenzentrierte Orientierung beschraenkt sind, hat sie (wieder) moralisches Terrain gewonnen. Im Vordergrund steht also nicht die Vermittlung moralischer Inhalte, sondern die Schaffung von Bedingungen, welche die Attraktivitaet moralischer Inhalte fuer das Alltagshandeln Jugendlicher beguenstigen in einem sozialintegrativen Klima, das gleichzeitig soziale Geborgenheit verspricht und die demokratische Oeffnung des Milieus ermoeglicht. (DJI/Lb). |
Erfasst von | Deutsches Jugendinstitut, München |
Update | 1998_(CD) |